05.11.2016 19:24 Uhr

Gomez und Co. plädieren für Ismaël

Valérien Ismaël soll nach dem Wunsch der Spieler bleiben
Valérien Ismaël soll nach dem Wunsch der Spieler bleiben

Nachdem sich die Mannschaft des VfL Wolfsburg zu ihrer Jubeltraube um Valérien Ismaël versammelte hatte, ließ Mario Gomez der eindeutigen Geste noch deutlichere Worte folgen.

"Die Bilder sprechen doch für sich", sagte der zweifache Torschütze im Anschluss an das 3:0 des VfL beim SC Freiburg: "Wir haben schon einen Trainer auf dem Gewissen. Wir wollen keine Trainer-Vernichtungsmaschine sein. Wir hoffen, dass wir mit ihm die Kurve kriegen."

Ob der Interimscoach nach dem vorläufigen Ende der VfL-Krise tatsächlich die Chance auf eine Daueranstellung bekommt, wird Klaus Allofs schon bald entscheiden. Doch trotz der Umarmung zwischen dem Sportchef und Ismaël nach dem Abpfiff wollte sich Allofs nicht in die Karten schauen lassen. "Wenn wir das Gefühl haben, dass wir etwas verkünden können, dann werden wir das tun", sagte der 59-Jährige: "Ich kann aber versichern, es gibt keine Entscheidung für einen anderen Trainer."

Gerüchte um Labbadia

Ismaël selbst gab sich nach dem Sieg am 10. Spieltag der Bundesliga gelassen. Doch aus den Worten des Deutsch-Franzosen ließ sich schließen, dass er mit seiner Weiterbeschäftigung rechnet - trotz der Gerüchte um Bruno Labbadia als möglichem Nachfolger. Schließlich blickte Ismaël, der Dieter Hecking beerbt hatte, trotz der anstehenden Länderspielpause bereits in die Zukunft.

"Die drei Punkte bringen uns Ruhe für die nächsten zwei Wochen. Ich hoffe, wir können den Schwung mitnehmen", äußerte der 41-Jährige, der seinen Schützlingen für die Unterstützung dankte: "Auf einmal standen alle da. Das war eine tolle Geste. Man spürt, das etwas zusammenwächst. Aber wir wissen natürlich, dass wir liefern müssen."

Keine Verunsicherung zu spüren

Eine Entscheidung muss nun vor allem Allofs liefern. Dabei baut Ismaël auf seinen alten Weggefährten aus Bremer Zeiten. "Wir kennen uns schon lange und haben ein vertrauensvolles Verhältnis", sagte der frühere Abwehrspieler, der auch im nächsten Spiel gegen Schalke 04 auf der Bank sitzen möchte: "Wir werden die vergangenen Wochen in Ruhe analysieren - und dann werden wir eine Entscheidung treffen."

Dass die Mannschaft hinter Ismaël steht, zeigte sie nicht nur bei der Szene nach dem Tor von Ricardo Rodriguez, der per Foulelfmeter den Endstand herstellte (86.). Auch zuvor präsentierten sich die Niedersachsen als Einheit. Von einer Verunsicherung aufgrund der wochenlangen Talfahrt (drei Niederlagen und insgesamt acht Partien ohne Sieg in Folge) war nichts zu spüren.

SC von der Rolle

Vor 23.500 Zuschauern brachte Gomez den VfL (neun Punkte) mit seinen Saisontoren Nummer zwei und drei (41. und 53.) auf die Siegerstraße. Am Ende stand der vierte Wolfsburger Pflichtspielsieg gegen Freiburg in Folge. Für Ismaël waren es die ersten Punkte im dritten Spiel. Zudem sorgte Wolfsburg für die erste Niederlage des Sport-Clubs (15 Punkte) nach zehn Liga-Heimsiegen. Dass Christian Günter (85.) wegen einer Notbremse gegen Daniel Didavi die Rote Karte sah, passte zum missratenen Auftritt des Aufsteigers.

Den VfL-Profis war es egal. Sie brachen auch weit nach Schlusspfiff noch diverse Lanzen für ihren Trainer. Didavi ("Das war eine eindeutige Geste"), Maximilian Arnold ("Er macht nicht die schlechteste Arbeit") und Jungstar Yannick Gerhardt ("Wenn ich entscheiden könnte, würde ich ihn behalten") hoffen wie Gomez auf eine Zukunft mit Ismael.

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