04.11.2016 10:49 Uhr

Kauczinski: "Verhältnis absolut intakt"

Kauczinski und seine Ingolstädter sind am Boden
Kauczinski und seine Ingolstädter sind am Boden

Nur zwei Punkte aus neun Spielen: Der Druck auf Ingolstadts Trainer Markus Kauczinski ist vor dem Derby gegen Augsburg groß.

Es ist noch keine Woche her, da sprach Peter Jackwerth klare Worte. Man habe "noch keine Sekunde über den Trainer gesprochen", ein Ultimatum an Markus Kauczinski sei "völliger Schwachsinn", versicherte der starke Mann des FC Ingolstadt im Donaukurier. Ob dies nach dem jüngsten 0:2 beim FSV Mainz 05 und einer möglichen Niederlage am Samstag (15:30 Uhr) im bayerischen (Keller-)Derby der Schanzer gegen den FC Augsburg immer noch gilt? Einen Freifahrtschein, machte Sportchef Thomas Linke vor dem Abstiegsduell schon mal klar, "den gibt es nicht im Fußball".

Kauczinski weiß auf jeden Fall, dass die Mechanismen des Geschäfts greifen werden, wenn er mit seinem Team nicht bald Ergebnisse liefert. "Natürlich ist der Druck groß, aber damit können wir umgehen", sagte er.

"Nicht irgendwelche Parolen raushauen"

Bislang ist die Bilanz des Nachfolgers von Ralph Hasenhüttl miserabel: Aus im DFB-Pokal und erst zwei magere Punkte aus neun Ligaspielen. Noch spielen die Verantwortlichen aber nicht verrückt, sondern vertrauen auf die Arbeit des 46 Jahre alten Kauczinski, der im Sommer vom Karlsruher SC gekommen war.

Er wolle jetzt nicht "irgendwelche Parolen raushauen oder von einem Endspiel sprechen, so weit kann man nicht gehen", sagte Linke im kicker. Ein wichtiger Punkt sei vielmehr das Auftreten der FCI-Mannschaft: "Bricht sie auseinander? Wehrt sie sich? Stemmt sie sich dagegen? Würden wir nur Ergebnisse bewerten, wäre das deutlich zu wenig." Bislang sei man mit der Arbeit von Kauczinski zufrieden. Er erreiche die Spieler, "das Verhältnis ist absolut intakt".

Kritik übte Linke vielmehr am Auftritt seiner Spieler. "Es ist schon alles manchmal zu naiv in den entscheidenden Momenten." Es würden "bei jedem Einzelnen einige Prozent, dieses Verbissene, dieses Abgezockte" fehlen. Bislang sei die Mannschaft "zu brav und zu lieb" gewesen. Auch Kauczinski betonte, dass "alle noch Luft nach oben haben. Wir verlieren in einzelnen Momenten die Kompaktheit, das müssen wir vermeiden."

Matip ist wieder eine Option

Die Mannschaft hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt. "Das ist purer Abstiegskampf. Man kann da nur mit harter Arbeit und als Team herauskommen", sagte Pascal Groß über eine "schwierige Situation".

Immerhin konnte Kapitän Marvin Matip am Donnerstag erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren. Sein Einsatz ist aber offen. "Marvin spürt immer noch die Folgen des Schlags, mal abwarten, wie der Fuß reagiert", sagte Kauczinski, "die Wahrscheinlichkeit, dass er zur Verfügung steht, ist gestiegen".

Beim FCA könnte Raul Bobadilla nach überstandener Schulterverletzung in den Kader zurückkehren. Auch die Augsburger stehen nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg unter Druck. "Wir müssen schauen, dass wir den Abstand mindestens beibehalten", sagte Daniel Baier vor seinem 200. Bundesligaspiel. Noch sei die "Ausgangsposition sehr gut, wenn man das mit Ingolstadt vergleicht". Das könnte sich am Samstag ändern.

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