24.10.2016 15:15 Uhr

Teamchef Koller nimmt Alaba in Schutz

Marcel Koller nimmt David Alaba in Schutz
Marcel Koller nimmt David Alaba in Schutz

ÖFB-Teamchef Marcel Koller hat sich in der Debatte um die jüngsten Leistungen seines Starspielers David Alaba schützend vor den Profi von Bayern München gestellt. "Ich glaube, dass Davids sportliche Entwicklung nicht stagniert oder gar rückläufig ist, sondern dass er einen Entwicklungsprozess durchläuft", sagte Koller dem "kicker".

Das deutsche Fußball-Fachmagazin stellte die Alaba-Geschichte sogar in den Mittelpunkt ihrer Montag-Ausgabe. "Vom Wunderkind zum Prügelknaben", lautete der Titel der Coverstory. 

Alaba hatte für seine teils schwachen Auftritte nicht nur in Österreich Kritik geerntet. Zu Debatten über die Leistung beim vorzeitigen EM-Aus in Frankreich oder seine Spielposition im Nationalteam, kam zuletzt auch Häme in Deutschland. "Schlaffi" nannte ihn etwa die "Sport-Bild".
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Koller sei "absolut" zufrieden mit der Einstellung seines Schlüsselspielers, betonte aber: "Ich kenne ihn nur als sehr professionellen und fokussierten Sportler. Man sollte Nachsicht haben, dass der Weg nicht immer steil bergauf geht, sondern dass ein Spieler auch mal eine Phase hat, in der es nicht so rund läuft. Das ist völlig normal."

Dass manche Beobachter Alaba die Qualität eines Führungsspielers absprechen, hält Koller für falsch: "Im Nationalteam ist er zwar zurückhaltend, aber dennoch einer, der nach vorne tritt und seine Meinung vertritt. Für mich ist ein Führungsspieler jemand, der sehr gut Fußball spielen kann und an dem sich alle ein Beispiel nehmen. Dazu kommen auch menschliche Qualitäten. Bei ihm sind alle Attribute vorhanden."

Auch zur unterschiedlichen Rolle seines Schützlings im ÖFB-Team und bei den Bayern äußerte sich Koller. Ihm sei klar, dass er Alaba auch im Nationalteam, wo er meist zentral im Mittelfeld aufläuft, auf der linken Abwehrseite einsetzen könnte. Dies sei für Koller aber "zu schade", so der Schweizer, der hinzufügte: "Ich denke, man sollte das Nationalteam nicht mit Bayern vergleichen."

Für Heynckes ist Alaba nur als linker Verteidiger Weltklasse

Der ehemalige Bayern-Erfolgstrainer Jupp Heynckes (er hatte das damalige Supertalent ab der Rückrunde 2011/12 dauerhaft als linken Verteidiger eingesetzt) kann auch nachvollziehen, dass Alaba im Nationalteam von Koller im Zentrum einsetzt wird. Generell sieht er ihn jedoch in der linken Außenverteidigung optimal platziert.

"Er hat nicht das Mittelfeld-Gen", erklärte Heynckes dem "kicker". "Im Mittelfeld ist er einer unter vielen, als linker Verteidiger Weltklasse - aber im letzten Jahr war er's nicht."

Auf der am Montag von "France Football" veröffentlichten Shortlist für den "Ballon d'Or 2016" fehlte Alaba indes unter den Namen der "besten 30 Fußballer der Welt".

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sid/apa/red

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