22.09.2016 12:05 Uhr

BVB: Vor dem Festtag steht die Pflichtaufgabe

Tuchel bereitet sein Team auf Freiburg vor
Tuchel bereitet sein Team auf Freiburg vor

Erst nach Freiburg soll vor Real Madrid sein. Vor seinem Champions-League-Festtag muss Borussia Dortmund in der Liga erst noch eine Pflichtaufgabe lösen. Dann dürfen die Gedanken zur die Königsklasse gehen.

20:45 Uhr, Flutlicht, volles Haus. Real Madrid. Das Spiel, auf das Borussia Dortmund schon seit Wochen hinfiebert. Vor seinem Festtag in der Champions League am Dienstag jedoch hat der BVB noch eine ganz andere Aufgabe zu lösen - deutlich kleiner, aber für Trainer Thomas Tuchel nicht weniger wichtig: am Freitagabend. 20:30 Uhr, Flutlicht, mehr als 80.000 Zuschauer. SC Freiburg.

"Wenn wir so weitermachen, kann uns niemand aufhalten", sagte Pierre-Emerick Aubameyang nach dem jüngsten Torfestival seiner Mannschaft beim 5:1 in Wolfsburg. Nicht der SC Freiburg. Vielleicht auch nicht Real Madrid.

Der Torjäger aus Gabun war damit in dieser Saison der erste Dortmunder, der sich richtig aus der Deckung wagte und aussprach, was jeder denkt: Wächst diese hochtalentierte Mannschaft noch weiter zusammen, entwickeln sich die vielen jungen Spieler neben den Stars, dann ist alles möglich.

Dortmunder Hochgefühl

Sein Trainer ist da naturgemäß zurückhaltender. "Unser Blick gilt nicht der Tabelle", sagte Tuchel nach dem "unglaublichen Ergebnis", schon gar nicht Madrid, "sondern dem nächsten Spiel." Dem am Freitag (20:30 Uhr), gegen Freiburg. Erst nach Freiburg soll also vor Madrid sein. Immerhin sprach Tuchel von einem "Hochgefühl, das eine Hilfe für die nächsten Tage und Wochen ist".

Zwei 6:0 gegen überforderte Gegner niederer Qualität (Legia Warszawa, Darmstadt 98) und das in dieser Höhe glückliche 5:1 in Wolfsburg haben eine Euphorie ausgelöst. Von der Dortmunder "Tormaschine" ist überall zu lesen - die Schwächen des BVB in der Defensive werden seltener thematisiert, weil sie bisher zu selten aufgedeckt wurden.

"Wir können diesen Sieg einordnen, das Spiel stand lange auf des Messers Schneide", sagte Tuchel passend. Torhüter Roman Bürki musste in Wolfsburg an allen Ecken und Enden retten: Seine Leistung war Tuchel "ein absolutes Extralob wert".

Reus wird kaum vermisst

Es stimmt aber auch, was Bürki selbst sagte: "Wir haben riesige Qualität auch in der zweiten und dritten Reihe." Egal, wer eingewechselt wird, er kann noch mal einen Schub bringen. Raphael Guerreiro, Ousmane Dembélé, Christian Pulisic, Emre Mor. Dabei ist beispielsweise Marco Reus seit langem verletzt, eine Rückkehr ist nicht in Sicht. Derzeit wird er kaum vermisst.

Der SCF holt seine Punkte üblicherweise zu Hause. Auswärts gab es ein 0:3 beim 1. FC Köln und ein 1:2 bei Hertha BSC. Wenig spricht dafür, dass es in Dortmund einen oder drei Punkte mitzunehmen gibt.

Das Topthema im Breisgau ist Torjäger Nils Petersen, der sich zum Superjoker entwickelt. Forderungen nach einem Stammplatz stellt der Fehlschütze des entscheidenden Elfmeters im Olympia-Finale aber auch nach seinem Siegtor gegen den Hamburger SV (1:0) nicht.

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