22.09.2016 11:21 Uhr

Leipzigs Power-Fußball bringt Sympathien ein

RB bekommt von den anderen Teams der Liga Respekt entgegengebracht
RB bekommt von den anderen Teams der Liga Respekt entgegengebracht

Neuling RB Leipzig mischt weiter die Liga auf. Während sich die Fans noch immer schwer mit dem finanzstarken Emporkömmling tun, sind die Gegner begeistert.

Mit seinem erfolgreichen Power-Fußball sammelt der viel kritisierte Emporkömmling RB Leipzig in der Bundesliga weiter Sympathiepunkte. Die 5000 mitgereisten Fans von Borussia Mönchengladbach schwiegen zwar in den ersten 19 Minuten aus Protest gegen den "Plastik-Klub", doch Fohlen-Trainer André Schubert schwärmte in höchsten Tönen vom Gegner. Und das, obwohl der weiter ungeschlagene Neuling dem Champions-League-Starter beim hochverdienten 1:1 (1:0) seinen Spielstil aufgezwungen hatte.

"Sie sind 120 km marschiert, das ist schon extrem viel. Nach Ballgewinn ging es sehr schnell in die Tiefe, mit sehr hoher Geschwindigkeit, dazu Gegenpressing nach Ballverlusten", sagte Schubert mit fast schon kindlicher Begeisterung: "Es ist relativ leicht zu lesen, wie Leipzig spielt, aber sie machen es einfach sehr, sehr gut."

Das Lob vom Gegner war für die Leipziger, die im ersten Heimspiel schon Vizemeister Borussia Dortmund (1:0) entzaubert hatten, ein kleiner Trost für den nur knapp verpassten dritten Saisonsieg. "Wenn man gegen Gladbach 1:1 spielt, dann ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Acht Punkte aus vier Spielen hat uns wohl keiner zugetraut", sagte Timo Werner. Der Angreifer hatte die Bullen bereits in der 6. Minute in Führung gebracht und war gemeinsam mit Sturmkollege Yussuf Poulsen ein ständiger Unruheherd gewesen.

"Leipzig kann sofort oben angreifen"

Gladbach fiel gegen den aggressiv und kompakt verteidigenden Aufsteiger am Ende kein anderes taktisches Mittel mehr ein als lange Bälle. Einer davon führte tatsächlich noch zum späten Ausgleich durch Fabian Johnson (84.). "So wollen wir eigentlich nicht spielen", sagte Johnson hinterher wenig begeistert, "aber heute ging es nicht anders." Auch Schubert meinte: "Das ist nicht mein Fußball, aber manchmal zwingt dich der Gegner zu gewissen Dingen."

Ein schöneres Kompliment hätte sich RB-Trainer Ralph Hasenhüttl nicht wünschen können. Der 49-Jährige gab zu, dass sich das Unentschieden "anders anfühlt als das 2:2 in Hoffenheim". Dennoch war Hasenhüttl voll des Lobes für sein junges Team: "Wir sind 120 km in 90 Minuten gelaufen - das ist Wahnsinn! Es ist aller Ehren wert, gegen eine Champions-League-Mannschaft unentschieden zu spielen."

Nicht wenige glauben, dass der finanzstarke Neuling schon bald selbst in der Königsklasse auflaufen werde. "Leipzig kann sofort oben angreifen. RB hat das Potenzial, wie Phoenix aus der Asche zu kommen", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl der Bild. Der Emporkömmling sei "speziell und gefährlich, weil RB Geld und einen Plan hat."

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