21.09.2016 10:26 Uhr

Vor S04: Höger als "Einflüsterer" gefordert

Marco Höger trifft auf seinen Ex-Klub
Marco Höger trifft auf seinen Ex-Klub

So richtig nah dran an Königsblau ist Marco Höger dann doch nicht mehr. Aus der Whatsapp-Gruppe der Schalker Profis sei er nach dem Wechsel zum 1. FC Köln "relativ schnell rausgeflogen", sagt der 27-Jährige schmunzelnd. Dennoch weiß Höger noch immer gut Bescheid über seinen Ex-Klub, den schwachen Schalker Saisonstart sah er in den vergangenen Wochen aus der Ferne - und fühlte mit seinen früheren Kollegen.

Denn wenn es mal nicht so gut laufe auf Schalke, sagt der Mittelfeldspieler, "dann kann es in Gelsenkirchen unangenehm werden. Da wird man auf der Straße auch mal blöd angemacht".

Höger weiß, wovon er spricht. Fünf Jahre lang trug der gebürtige Kölner das Trikot der Knappen, spielte in dieser Zeit Champions League, erlebte aber auch Enttäuschungen in der Bundesliga und sah Trainer kommen und gehen. Doch fünf Jahre auf Schalke, "das ist im Fußball eine lange Zeit, darauf bin ich stolz", sagt Höger. Vor dem Aufeinandertreffen mit dem Ex-Klub am Mittwochabend war er daher auch als Einflüsterer für Kölns Trainer Peter Stöger gefordert.

"Kindheitstraum" ging in Erfüllung

Überhaupt spielt Höger schon nach wenigen Wochen eine wichtige Rolle beim FC, in seiner Heimatstadt scheint der Neubeginn zu funktionieren. Gleich zweimal erlitt er in seiner Zeit auf Schalke Kreuzbandverletzungen, verlor dadurch den Anschluss im teuren Schalker Kader. Auch dadurch ergab sich für die Kölner die Möglichkeit, den variablen und geschätzten Mittelfeldspieler zu verpflichten.

Von einem "Kindheitstraum" sprach Höger dann, als der Wechsel offiziell wurde. Der Rechtsfuß wurde in Köln geboren, wuchs im nahen Bergisch Gladbach auf und lernte das Fußballspielen beim TuS Höhenhaus, auf der rechten Kölner Rheinseite. "Meine ganze Familie kommt aus Köln, ich bin von klein auf auch FC-Fan", sagt Höger.

Und dennoch führte ihn der Weg aus Höhenhaus nicht in die Jugend des ersten Klubs der Stadt - sondern zu Bayer Leverkusen, über Alemannia Aachen landete er schließlich in Gelsenkirchen. "Jetzt doch endlich in Müngersdorf zu spielen, ist etwas Besonderes", sagt Höger daher.

Kölner Königstranser

Und in den ersten Wochen überzeugte Höger gleich als Fixpunkt im zentralen Mittelfeld. "Marco ruft das ab, was wir von ihm erwartet haben", sagt Stöger: "Zusammen mit Matthias Lehmann bringt er Ruhe ins Spiel, ist abgebrüht und besitzt Erfahrung. Das tut uns gut." Trotz seiner Verletzungshistorie war Höger im Sommer so etwas wie der Königstransfer, er soll das noch entwicklungsfähige Offensivspiel des FC ordnen - und mittelfristig dabei helfen, den Klub endlich langfristig wieder als Bundesligist zu etablieren.

Es wird höchste Zeit. Denn wie jeder Kölner seines Alters kennt Höger den FC nur als Fahrstuhlverein, sagt er, "als Klub, der sich zwischen der ersten und zweiten Liga bewegt". Das soll sich nun ändern. Es wäre Höger ein besonderes Anliegen.

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