Die Laune ist zur Zeit gut beim 1. FC Köln. Der Verein grüßt von weit oben, kann entspannt wie nie in die Partie gegen die Königsblauen gehen. Und das spürt man am Rhein.

Am Mittwochabend (20:00 Uhr) müssen die Geißböcke auf Schalke ran. Und die Kölner kommen mit einer dicken Portion Selbstbewusstsein im Gepäck. 19 Stunden lang war der FC sogar Tabellenführer, das erste Mal seit zwei Jahrzehnten. Vor allem Kölns Sportdirektor zeigt sich in diesen Tage relativ entspannt.

Noch am Wochenende hatte Jörg Schmadtke die Social-Media-Abteilung des Klubs gescholten, weil diese einen Tweet in Richtung des FC Bayern abgesetzt und augenzwinkernd auf das baldige "Spitzenspiel" zwischen dem FC und dem Rekordmeister hingewiesen hatte. Doch nun scheint auch er das Ganze etwas gelassener zu sehen. "Wir sind natürlich haushoher Favorit", sagte der 52-Jährige mit süffisantem Unterton.

Grat zwischen Selbstbewusstsein und Überheblichkeit ist schmal

Dass die Kölner trotzdem auf das Spiel fixiert sind, zeigt der schnelle Umschwung ins Ernsthafte: "Das ist eine sehr komplizierte Aufgabe!", mahnt der Sport-Chef gleich im Anschluss. Die Schalker seien sehr gut aufgestellt und eine Neuausrichtung nach dem Umbruch im Sommer brauche eben einfach Zeit. "Das ist eine komplizierte Aufgabe und dass sie noch keinen Punkt geholt haben, macht es nicht einfacher."

Deswegen wird er seinen Spieler und den Akteuren rund um die Mannschaft auch noch einmal deutlich machen, dass der FC keinesfalls nachlassen darf. "Das erste Mal, wo wir glauben, es geht irgendwie von selbst, wird das erste Mal, wo es schief geht."

Der Grat zwischen Selbstbewusstsein und Überheblichkeit ist schmal, das weiß auch Schmadtke. Allerdings wollen sich die Geißböcke auch keinesfalls zu billig verkaufen, schließlich soll das Konto von aktuell sieben Punkten weiter wachsen, am besten auf zehn oder wenigstens auf acht Zähler. "Wir müssen natürlich auch mit dem Anspruch dahinfahren: Wir sind der 1. FC Köln, wir können da gewinnen."