09.09.2016 13:25 Uhr

Tuchel: Götze-Kritik? "Grenzen überschritten"

Thomas Tuchel stellt sich schützend vor Mario Götze
Thomas Tuchel stellt sich schützend vor Mario Götze

Trainer Thomas Tuchel von Borussia Dortmund hat Mario Götze auf emotionale Weise gegen Kritik in Schutz genommen. "Wir merken, wie intensiv er immer wieder unters Brennglas gelegt wird. Das tut ja nicht nur alles gut, das beschäftigt einen Menschen. Niemand von uns kann sich vorstellen, wie sich das anfühlt", sagte Tuchel während der Pressekonferenz vor dem Ligaspiel bei RB Leipzig am Samstag (18:30 Uhr): "Da werden Grenzen überschritten."

Tuchel warb erneut um Geduld mit dem 26 Millionen Euro teuren Rückkehrer von Bayern München, der seit seinem Wechsel noch keine Pflichtspiel-Einsatzminute für den BVB in der Statistik stehen hat. "Wir alle brauchen Geduld und Glaube. Man muss den Respekt aufbringen, irgendwann muss auch mal ein Punkt auftreten, an dem man sich denkt: Wie mag sich der andere fühlen?", forderte Tuchel: "Ein bisschen Geduld bitte, ein bisschen Ruhe. Irgendwann ist doch alles gesagt."

Götze wird in Leipzig erstmals wieder im BVB-Trikot auflaufen. "Er ist auf jeden Fall eine Option für die Startelf, die letzte Entscheidung bewahren wir uns auf für Samstag", sagte Tuchel.

Fehlen werden der Borussia beim Gastspiel in Sachsen dagegen definitiv Marco Reus (Adduktorenverletzung), Sven Bender (Knöchelprobleme) und Neuzugang Mikel Merino (Entzündung im Knie). Hinter dem Einsatz von Shinji Kagawa steht noch ein Fragezeichen. Der Japaner war beim Länderspieleinsatz für sein Heimatland zuletzt umgeknickt.

Absage an RB? Kein Problem für Tuchel

Bei den Roten Bullen erwartet Tuchel einen heißen Tanz gegen einen offensiven Gegner. "Wir wissen, was uns sportlich und emotional erwartet und sind gut vorbereitet. Es würde mich wundern, wenn sie sich hinten reinstellen. Ralph Hasenhüttl hat in Ingolstadt hervorragend gearbeitet und wird nun mit Leipzig ähnlich frech auftreten wie mit Ingolstadt. Sie werden kompakt und aggressiv verteidigen und uns das Leben schwer machen", so der Coach. 

Auch zum Boykott des Auswärtsspiels beim umstrittenen Brauseklub durch die Dortmunder Fan-Szene äußerte sich Tuchel. "Ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen mit RB Leipzig fremdeln. Wir müssen aber anerkennen, dass die Zeit weiterschreitet und Regeln ausgereizt werden." Die Namensgebung des 2009 gegründeten Klubs bezeichnete Tuchel als "unglücklich". Besser wäre es aus seiner Sicht gewesen, auf bestehende Strukturen aufzubauen. "Ich will mich nicht als Richter aufspielen. Wir müssen anerkennen, dass es unterschiedliche Klubs gibt", erklärte der BVB-Übungsleiter allerdings auch.

Dass er selbst in der vergangenen Saison von RB umworben und dem späteren Aufsteiger schließlich abgesagt hatte, beschäftigt Tuchel nach eigener Aussage nicht mehr. Zu Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick, mit dem einst in Ulm und Stuttgart zusammenarbeitete, habe er nach wie vor eine "kollegiale, freundschaftliche Beziehung". Rangnick sei "sehr wichtig" für seine Entwicklung als Trainer gewesen, so Tuchel.

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