27.08.2016 17:31 Uhr

Wolfsburg siegt & verdirbt Schuster-Einstand

Das 1:0 von Daniel Didavi ebnete für die Wolfsburger den Weg zum Sieg
Das 1:0 von Daniel Didavi ebnete für die Wolfsburger den Weg zum Sieg

Nach einer turbulenten Vorbereitung hatte Klaus Allofs wenig Lust, schon wieder die vielen Spekulationen rund um den VfL Wolfsburg zu kommentieren. Das Transferbuch habe schon so viele Seiten, "ich will kein weiteres Kapitel hinzufügen", sagte Allofs nach dem 2:0 (1:0) des VfL beim FC Augsburg leicht genervt.

Anstatt über den bevorstehenden Wechsel von Stürmer Bas Dost zu Sporting Lissabon zu reden, wollte Allofs "viel lieber den Saisonstart nach Maß" und eine gelungene Vorstellung von Daniel Didavi würdigen. Er habe sich nach dem Sieg im Pokal beim FSV Frankfurt und dem Erfolg in Augsburg "nicht viel mehr gewünscht", betonte Allofs, sichtlich bemüht, alle Nebengeräusche, die den VfL seit Wochen verfolgen, auszublenden.

So bot es sich an, Neuzugang Didavi herauszustellen, der das 1:0 (35.) mit einem herrlichen Schuss in den Winkel erzielte und sein großes Potenzial einige Male andeutete. "Wir sind froh, dass er sich frühzeitig für den VfL entschieden hat", sagte Allofs. Didavi habe aber "noch viel Platz nach oben".

Der 26-Jährige war von Absteiger VfB Stuttgart gekommen, hatte in den vergangenen zwei Jahren aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. VfL-Coach Dieter Hecking wünschte sich deshalb in erster Linie, "dass er fit bleibt und er alles hinter sich lässt".

Dost vor dem Absprung

Das könnte in anderer Hinsicht auf Dost zutreffen. "Ich gehe davon aus, dass das klappen wird", sagte der 27 Jahre alte Niederländer nach der Partie, in der Ricardo Rodriguez für die Entscheidung gesorgt hatte (89.).

Der Transfer von Nationalstürmer Mario Gomez, der in Augsburg noch gefehlt hatte, spiele bei seinen Überlegungen "natürlich eine Rolle. Er wird erster Stürmer sein", fügte Dost an, der die Führung durch Didavi herrlich vorbereitet hatte. Die Ablöse könnte bis zu zehn Millionen betragen. Allofs wiegelte aber noch ab: "Es könnte darauf hinauslaufen, aber wir werden das in Ruhe entscheiden."

Bislang hat der VfL schon Naldo, Dante und André Schürrle abgegeben. Julian Draxler macht seit Wochen kein Hehl daraus, dass er gerne gehen würde. Er könne verstehen, "wenn viele Spieler in die Champions League wollen", meinte Didavi, "aber wir werden auch nach dem 31.8. einen guten Kader haben".

Augsburg verpatzt erneut den Auftakt

Der wird sicherlich, egal was noch passiert, besser besetzt sein als der des FCA. Die Augsburger setzten ihre miserable Startbilanz auch unter dem neuen Coach Dirk Schuster fort. "Dass wir die Tradition der Auftaktspiele gewahrt haben, ist sehr ärgerlich. Das fühlt sich überhaupt nicht gut an", betonte der 46-Jährige, der vor dem Spiel vom "kicker" die Auszeichnung als Trainer des Jahres erhielt.

Am Samstag brachte dies dem ehemaligen Darmstädter wenig. Seit dem Aufstieg 2011 gab es im ersten Spiel erst ein Remis bei jetzt fünf Niederlagen in Serie. Dennoch wollte Schuster nicht zu kritisch sein: "Wir haben sehr viel investiert, viel Aufwand betrieben, dafür aber zu wenig bekommen."

Die Stimmen der Trainer:

Dirk Schuster (Trainer FC Augsburg): "Dass wir die Tradition der Auftaktspiele gewahrt haben, ist sehr ärgerlich. Das fühlt sich überhaupt nicht gut an. Mit dem Spiel bin ich absolut einverstanden. Wir haben sehr viel investiert, viel Aufwand betrieben, dafür aber zu wenig bekommen. Wir wollen die guten Sachen nun ausbauen und die Fehler ausmerzen, dass wir noch kompakter stehen."
Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir hatten am Anfang nicht den Rhythmus und sind ein bisschen viel hinterhergelaufen. Das Tor hat uns Sicherheit gegeben. Danach waren wir sehr stabil. Letztendlich hat Augsburg nicht den Schlüssel gefunden, uns vor größere Probleme zu stellen. Der Start ist gelungen mit dem Pokalsieg und jetzt dem Auswärtssieg. Wir versuchen jetzt, gegen Köln nachzulegen."

Daniel Didavi (VfL Wolfsburg): "Es ist einfach, mit solchen Spielern zu spielen. Aber wir haben alle noch Luft nach oben. Man merkt, dass die letzte Saison nicht einfach war. Es fehlt ein wenig das Vertrauen, aber das kommt über Erfolgserlebnisse. Da sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn wir konstanter werden, dann haben wir eine riesen Mannschaft."

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