01.08.2016 11:08 Uhr

Compper: "RB steht für positive Attribute"

Marvin Compper spielt nun für Leipzig in der Bundesliga
Marvin Compper spielt nun für Leipzig in der Bundesliga

In Hoffenheim feierte er 2008 den Aufstieg, mit RB Leipzig gelang es ihm acht Jahre später erneut: Marvin Compper kennt beide Klubs, die 1. Bundesliga und weiß um die Chancen seines neuen Vereins.

Vieles gleicht sich in Hoffenheim und Leipzig: Beide Klubs untermauerten eindrucksvoll innerhalb kürzester Zeit den Anspruch, in Deutschlands höchster Spielklasse mitzumischen und in beiden Fällen war ein bestimmter Mann federführend, das weiß auch Compper. "Die Vergleichbarkeit entsteht durch Ralf Rangnick als entscheidender Protagonist beider Aufstiege", sagte er im "kicker". 

Der damalige Trainer und jetzige Sportdirektor habe in Hoffenheim noch bei kleinsten Dingen eingegriffen, sich jetzt aber weiterentwickelt: "Seine Charakterzüge bleiben dieselben, aber wenn man wie Ralf Rangnick viele verschiedene Situationen durchlebt hat, weiß man, was auf einen zukommt. Er ist auf jeden Fall gelassener geworden."

"Die Gallier aus Hoffenheim"

"Der Fußball ähnelt sich", sagt der 31-Jährige, das Pressing und das Umschaltspiel sei aber "vertiefter, noch intensiver, gereifter." Der Druck auf den Gegner werde "noch konsequenter gespielt, noch synchronisierter ausgeübt. Zudem muss man heute flexibel sein und darf nach Ballgewinn nicht mehr immer gleich nach vorne stürmen", weiß der Defensivspezialist. 

Neben der Spielidee ist auch die Philosophie, mit jungen, hochbegabten Spielern zu arbeiten, deckungsgleich. "Wir sind momentan noch jünger, als es die Hoffenheimer Mannschaft damals war. Dort hatten wir den einen oder anderen erfahrenen Spieler mehr, gerade in der Aufstiegsphase", betont Compper, der die Situation verhalten bewertet: "Ob es gleich funktioniert, ist ohnehin nur bis zu einem gewissen Grad planbar. Bei RB hat es im ersten Jahr in der 2. Liga noch nicht gereicht, im vergangenen Jahr hat es dann "klick" gemacht. Vom Spirit im Team - und von der Qualität her. "

Die Wahrnehmung des Aufsteigers aus Leipzig sei eine ganz andere als mit Hoffenheim: "Damals waren wir die Gallier aus Hoffenheim, die in der 2. Liga und auch in der 1. Liga niemand so richtig auf der Rechnung hatte. So konnten wir im Herbst 2008 auf Platz eins durchstarten." RB hingegen werde schon jetzt von anderen Klubs als Aufsteiger in Richtung internationales Geschäft geredet, so der Verteidiger. 

RB hat hohes Fanpotenzial

Das Umfeld sei auch nicht zu vergleichen. "Wir sind mit RB vor knapp 43.000 Zuschauern aufgestiegen, in Hoffenheim damals vor 6000." In Mitteldeutschland sieht Compper das Fan-Potenzial deutlich höher. Angst vor Anfeindungen einzelner gegnerischer Fangruppen hat der 31-Jährige nicht: "Es könnte sein, dass die Ultras des einen oder anderen Vereins meinen, Aktionen starten zu müssen." 

"Wenn wir Jahr für Jahr unseren eingeschlagenen Weg fortsetzen und unsere sportliche Berechtigung in der Bundesliga bestätigen, wird die bundesweite Akzeptanz noch größer werden, als sie jetzt schon ist", ist sich der Leipziger sicher. "Das Interesse an RB ist jedenfalls sehr groß, da wir für ganz klare und positive Attribute stehen. Und Hoffenheim ist mittlerweile auch ein vollwertiger Bundesligist, der keinerlei Anfeindungen mehr ausgesetzt ist."

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