21.07.2016 10:55 Uhr

Aufsteiger St. Pölten will sich etablieren

Der SKN St. Pölten jubelt über den Bundesliga-Aufstieg
Der SKN St. Pölten jubelt über den Bundesliga-Aufstieg

Die Bundesliga-Aufsteiger haben in den vergangenen Jahren fast ausnahmslos für Furore gesorgt. Der SKN St. Pölten ist zuversichtlich, diese Tradition fortsetzen zu können. "Wir wollen die Stimmung nach St. Pölten holen", sagte SKN-Kapitän Lukas Thürauer. Das Schmuckkästchen NV-Arena soll zumindest gegen die Spitzenvereine zu einem Tollhaus werden.

Das primäre Ziel in St. Pölten erklärt sich gewissermaßen von selbst. "Wir wollen am Ende der Saison nicht auf dem Abstiegsplatz stehen", sagte Thürauer, der nach seiner Rückkehr von Admira Wacker seit 2015 wieder für den SKN kickt. Insgeheim spekulieren die Niederösterreicher aber mit einer sanften Landung im gesicherten Mittelfeld. "Platz fünf oder sechs, das wäre schon ein Erfolg", deklarierte sich Cheftrainer Karl Daxbacher.

Tradition der starken Aufsteiger fortsetzen

"Es ist immer leichter zu überraschen als zu bestätigen", meinte Thürauer. "Die letzten Aufsteiger haben das sehr gut gezeigt, obwohl man das nicht als Maßstab setzen sollte für uns."

Tatsächlich wussten der SC Wiener Neustadt (Fünfter 2009/10), Wacker Innsbruck (Sechster 2010/11), Admira Wacker (Dritter 2011/12), der Wolfsberger AC (Fünfter 2012/13), Grödig (Dritter 2013/14) und Altach (Dritter 2014/15) im Oberhaus von Beginn an zu überzeugen. Erst der SV Mattersburg widerlegte als Neunter der vergangenen Saison diesen Trend.

"Bei zehn Mannschaften ist es leichter, wirklich weiter hinaufzukommen", urteilte Daxbacher, der in seinem Kader über den Sommer fünf neue Feldspieler begrüßen durfte. Mit Kai Heerings, Jeroen Lumu und Kevin Luckassen kommen gleich drei davon aus den Niederlanden, dem Geburtsland von Sportdirektor Frenkie Schinkels. Dazu holte St. Pölten mit Daniel Schütz und Christopher Drazan zwei erfahrene Außenspieler. Weiters kehrte Torhüter Thomas Vollnhofer von der Vienna zurück.
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"Vielleicht kommt der eine oder andere Spieler noch dazu"

"Wir haben das Gefühl gehabt, Bundesliga ist eine neue Herausforderung und es müssen Verstärkungen her", erklärte der SKN-Trainer. Abgehen wird definitiv die Dynamik von Cheikhou Dieng, der in der Türkei wechselte. Abgeschlossen soll das Einkaufsprogramm noch nicht sein. "Vielleicht kommt der eine oder andere Spieler noch dazu", kündigte Daxbacher an.

Abseits vom sportlichen Erfolg bastelt der SKN gleichzeitig an einem größeren Projekt. "Wir wollen auch schauen, dass wir die Fans ins Stadion locken", erklärte Thürauer. Dahinter steht die Vision von einer umfassenden Fußball-Begeisterung in der Stadt. "Ich glaube, dass wir ein gewisses Potenzial haben. Es ist schon eine Euphorie zu spüren. Da gilt es jetzt, diese so lang wie möglich hoch zu halten", betonte der 28-jährige Mittelfeldspieler.

Die NV-Arena fasst etwa 8.000 Zuschauer. Bei Topspielen gegen Rapid, Austria und Salzburg rechnet der Kapitän mit einem ausverkauften Haus. Insgesamt wäre ein Schnitt von 4.000 bis 4.500 wünschenswert. "Dann haben wir fast eine Verdoppelung zum Vorjahr", so Thürauer, der sich aber auch auf die zwei Auswärtsspiele im neuen Rapid-Stadion besonders freut.

Admira Wacker kritisiert SKN-Unterstützung durch Land Niederösterreich

Ein signifikantes Zuschaueraufkommen wäre wohl ein gutes Argument, um weitere Mittel aus den öffentlichen Geldtöpfen des Landes zu erschließen. Das würde wiederum bei dem Unterfangen helfen, den SKN langfristig als zweites Bundesliga-Standbein Niederösterreichs neben Admira Wacker zu etablieren.

Der Rivale aus der Südstadt dürfte den Atem aus der Landeshauptstadt bereits spüren. So konnte sich Admira-Coach Oliver Lederer bei der Kick-off-Veranstaltung der Bundesliga am Montag eine Spitze gegen die vermeintliche Finanzkraft in St. Pölten samt Unterstützung des Landes Niederösterreich nicht verkneifen.

Bereits in der zweiten Runde kommt es am 30. Juli in der NV-Arena zum sportlichen Aufeinandertreffen. Es wird das erste von vier Derby-Duellen in dieser Saison sein.

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apa/red

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