07.07.2016 11:59 Uhr

Dortmund darf sich auf Guerreiro freuen

Raphaël Guerreiro könnte dem BVB viel Freude machen
Raphaël Guerreiro könnte dem BVB viel Freude machen

Raphaël Guerreiro lief etwas verloren durch die Katakomben des Stade de Lyon. Innerhalb weniger Minuten eilte Portugals Außenverteidiger zum Teambus, zurück in die Kabine und schließlich mit einem Handy in der Hand wieder zum Bus. 

Über das Spiel reden wollte der BVB-Neuzugang nach dem 2:0 im EM-Halbfinale gegen Wales in diesem Moment nicht, schweigend verließ er das Stadion. Dabei war der 22-Jährige im Gegensatz zum schwachen Bayern-Neuzugang Renato Sanches einer der besten Spieler auf dem Platz, leitete mit zwei guten Flanken die beiden Treffer ein.

"Was für ein großartiger Spieler, was für ein enormer Transfer von Borussia Dortmund", schwärmte die Zeitung "A Bola", die Guerreiro wie Superstar Cristiano Ronaldo die beste Note des Teams gab. "Er hat keine Angst, die Initiative zu ergreifen und verteidigt gut", urteilte das Blatt. Laut Sportdatenanbieter Opta war Guerreiro gegen Wales der Portugiese mit den meisten Ballkontakten.

Schon lange auf Dortmunds Notizzettel

Für zwölf Millionen Euro hatte sich der Bundesliga-Zweite vor der EM die Dienste des schnellen, offensivstarken Außenverteidigers vom FC Lorient gesichert. Und nach den bislang starken Auftritten bei der EM dürften nicht nur Portugals Medien die BVB-Bosse zu diesem Transfer beglückwünschen. "Wir sind froh, dass er sich für Borussia Dortmund entschieden hat", sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Nun könnte Guerreiro sogar mit einem Titel im Gepäck seinen Job beim neuen Arbeitgeber antreten - genauso wie sein portugiesischer Teamkollege Renato Sanches. Die beiden Youngster sind kommende Saison in der Bundesliga Rivalen, der erst 18 Jahre alte Sanches wechselt für mindestens 35 Millionen Euro zum FC Bayern München. Zuvor kämpfen die beiden noch gemeinsam für Portugals große Titel-Mission.

Finale gegen die zukünftigen Kollegen?

Sanches hatte bei dieser EM bereits seine großen Auftritte, etwa im Viertelfinale gegen Polen, als er Portugals Mann des Spiels war. Gegen Wales spielte er nun schwächer, leistete sich viele Fehlpässe. "Man sieht bei ihm den Preis der physischen Anstrengungen, vor allem in der zweiten Halbzeit", urteilte die Zeitung "A Bola". Sanches kam nur auf eine Passquote von 75 Prozent - der niedrigste Wert der Feldspieler in Portugals Startelf.

"Ich danke dem Trainer für das Vertrauen, das wollte ich ihm auf dem Platz zurückzahlen", sagte der Bayern-Einkauf, den Coach Fernando Santos zuletzt zweimal in seine Startelf berufen hatte. Ob der Bayer Sanches und Borusse Guerreiro auch im Endspiel am Sonntag gemeinsam auf dem Platz stehen werden, ließ der Trainer zunächst offen.

"Die Leute haben immer gewusst, dass es unser Ziel war, ins Finale zu kommen, und das haben wir geschafft", sagte Sanches selbstbewusst nach dem Halbfinalsieg. Ob der Gegner im Endspiel in Saint-Denis am Sonntag nun Frankreich heißt, oder ob es gegen viele seiner künftigen Teamkollegen beim FC Bayern wie Manuel Neuer und Thomas Müller geht, ist dem 18-Jährigen "völlig egal", wie er grinsend zugab.

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