09.05.2016 14:45 Uhr

Müller: "Von drei Zielen zwei nicht erreicht"

Rapid-Sportdirektor Andreas Müller hat am Montag vor den letzten beiden Bundesligaspielen der Hütteldorfer von einer "sicherlich recht ordentlichen Saison" gesprochen, die Grün-Weiß erneut auf Platz zwei hinter Titelverteidiger RB Salzburg abschließen wird. Gleichzeitig gestand der 53-jährige Deutsche aber auch: "Von drei Zielen wurden zwei nicht erreicht."

Neben dem angepeilten Finale im Cup, in dem man zuletzt 2005 stand und das heuer durch das Viertelfinal-Aus im Heimspiel gegen Admira Wacker erneut klar verfehlt wurde, habe man auch die vorgegebene Punktemarke in der Bundesliga verpasst und damit nicht mehr Druck auf Salzburg im Titelkampf ausüben können.

"Wir wollten mehr Punkte holen als im Vorjahr", betonte Müller. Die Saison 2014/2015 schloss Rapid mit 67 Zählern sechs Punkte hinter Salzburg ab. Aktuell hält der Vizemeister bei 61 Punkten, kann also die Vorjahresmarke bestenfalls noch einstellen.

"Scheiße am Stiefel"

"Wir haben einige Chancen liegen gelassen. Wir brauchen noch mehr diese Gier und diesen Hunger, dass wir was mitnehmen, wenn es vor uns daliegt", meinte der Schwabe in Anspielung auf mehrere Partien, die Rapid zwar klar beherrscht hatte, aber in denen keine bzw. zu wenig Tore erzielt worden waren. Vor allem der für den im Sommer abgewanderten Torjäger Robert Berić verpflichtete Matej Jelić habe in dieser Phase der Meisterschaft "Scheiße am Stiefel" gehabt.

Rapid-Trainer Zoran Barišić kam zu einem ähnlichen Schluss wie sein Sportdirektor. "Ich sehe diese Saison als verpasste Chance, weil wir in einer Phase ergebnistechnisch nicht funktioniert haben. Da haben wir guten Fußball gespielt, aber trotz einer Vielzahl von Chancen Spiele nicht gewonnen", erklärte der 45-Jährige. "Vielleicht lag es an der Qualität, vielleicht am Mentalen oder an Glück und Pech", wollte sich Barisic bei der Ursachenforschung noch nicht festlegen.

"Valencia war dann nicht so schön"

"Es war mehr möglich, aber realistisch betrachtet haben wir eine ordentliche Saison abgeliefert", lautete der Schlüsselsatz von Müller, der mit Ausnahme der Debakel gegen Valencia (0:6 auswärts und 0:4 daheim) von einer "überzeugenden" Europacup-Saison sprach, in der Rapid bekanntlich mit fünf Siegen im Herbst als Gruppensieger in die K.o.-Phase der Europa League eingezogen war. "Valencia war dann nicht so schön, so etwas will ich nicht mehr erleben."

Der Blick ist bei Müller aber ohnehin schon auf die Zukunft gerichtet. "Wir wollen Titel gewinnen und jedes Jahr international spielen. Dabei wollen wir nicht nur die Gruppenphase überstehen, sondern künftig auch die eine oder andere K.o.-Phase", stellte der Deutsche klar, der dabei in Sachen Kaderplanung gefordert ist.

Derzeit keine Angebote für Rapidler

Thanos Petsos (wechselt zu Werder Bremen), Stürmer Deni Alar (zu Sturm Graz) und Verteidiger Michael Schimpelsberger verlassen Rapid im Sommer fix. Bezüglich Abgänge anderer Spieler gebe es zwar immer wieder mediale Gerüchte, bis Montagnachmittag lagen aber von anderen Vereinen keine solchen Angebote vor, betonte Müller.

In Sachen Neuzugängen ist bisher nur Innenverteidiger Christoph Schößwendter von Admira Wacker fix. Aber natürlich schaue man sich auch nach einem Petsos-Ersatz um.

Bezüglich des bevorstehenden Transfers des isländischen Teamspielers Arnor Ingvi Traustason vom schwedischen Meister Norrköping habe Rapid "mit dem Spieler und dem Verein weitestgehend Einigung erzielt", doch es gebe noch keine Unterschrift unter einen Kontrakt. "Erst wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist, wird es von uns eine entsprechende Mitteilung geben", kündigte Müller an.

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apa/red

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