05.05.2016 14:49 Uhr

Hessenderby wird zum Politikum

Innenminister ist Beuth nach dem Hessenderby in Erklärungsnot
Innenminister ist Beuth nach dem Hessenderby in Erklärungsnot

Das Hessenderby der Bundesliga zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt (1:2) hat ein Nachspiel für Landesinnenminister Peter Beuth. Er soll seine Rolle bei den politischen Entscheidungen rund um das Spiel erklären.

"Wir wollen wissen, inwieweit das Innenministerium in die Entscheidungen der Stadt Darmstadt einbezogen war und welche Kenntnis es über die Lageeinschätzung der Polizei vor dem Derby hatte", sagte die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Nancy Faeser: "Die Erklärung des Innenministers, das Aufenthaltsverbot sei 'mit Sicherheit wohl abgewogen', hat sich als falsch erwiesen. Das Verwaltungsgericht Darmstadt hat die Allgemeinverfügung für nicht verhältnismäßig erklärt. Wir haben deshalb einen dringlichen Berichtsantrag erarbeitet, der im Innenausschuss am nächsten Donnerstag behandelt wird."

Laut Faeser soll zudem nachgefragt werden, "welche Konsequenzen daraus gezogen werden, dass der Darmstädter Bürgermeister die Allgemeinverfügung trotz entgegenstehender Eilbeschlüsse des Verwaltungsgerichts Darmstadt aufrechterhalten hat". Der Stadt seien "aufgrund der vielen darauffolgenden Eilanträge erhebliche Kosten entstanden. Auch interessiert uns, wie hoch die Kosten für den Einsatz der hessischen Polizei sind".

Die Polizei hatte rund um das Derby 530 Personen vorläufig festgenommen. Im Vorfeld der Partie hatte es hitzige Diskussionen über ein von der Stadt Darmstadt verhängtes Innenstadtverbot für Eintracht-Fans gegeben. Trotz der Aufhebung durch das Verwaltungsgericht hielt die Stadt bis am Samstagmorgen an ihrem Anliegen fest. Erst wenige Stunden vor dem Anpfiff zogen die Verantwortlichen das geplante Aufenthaltsverbot zurück.

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