14.03.2016 12:09 Uhr

Baumgartlinger: Vom Abräumer zum Regisseur

Hat gut lachen: Mainz-Kapitän Julian Baumgartlinger
Hat gut lachen: Mainz-Kapitän Julian Baumgartlinger

Mainz 05 ist in der Bundesliga auf Kurs Richtung Europa League, deutlich höher eingeschätzte Vereine wie Bayer Leverkusen und Wolfsburg liegen hinter den sechstplatzierten Mainzern. Einer hat daran besonders großen Anteil: Kapitän Julian Baumgartlinger.

Lange als klassischer Sechser hauptsächlich auf Abräumarbeiten vor der Abwehr beschränkt, interpretiert Baumgartlinger seine Rolle in der Mannschaft neu. Und er tut es gut. Gegen Schalke gelang ihm vor einigen Wochen sein erster Bundesliga-Treffer - und das im immerhin 112. Bundesliga-Spiel für Mainz. Eine Erleichterung für den Salzburger, der sich für Treffer Nummer zwei allerdings nicht so lange Zeit lassen möchte.

Was sich am Spiel von Baumgartlinger geändert hat? Er hat mehr Freiheiten. Sein Trainer Martin Schmidt ermutigt ihn, sich ins Offensivspiel einzuschalten. Auf diese Weise gelang Baumgartlinger nicht nur das Siegestor gegen Schalke, er legte auch den entscheidenden Treffer beim 2:1-Auswärtssieg vor zwei Wochen in der Allianz-Arena bei den Bayern auf. Vor allem was das Passspiel und die Laufwege betrifft, hat sich Baumgartlinger seinem Trainer zufolge in den letzten Monaten noch einmal enorm weiterentwickelt.

Laufmaschine Baumgartlinger

Überhaupt hat man das Gefühl, der Mainzer Kapitän ist auf dem Platz allgegenwärtig. In München spulte er 13,6 Kilometer ab. Das ist absoluter Liga-Höchstwert. Für Schmidt ist Baumgartlinger ohnehin der perfekte Achter. Zwar unterlagen die Mainzer am Sonntag bei Borussia Dortmund mit 0:2, auffälligster Mann im Dress der Gäste war aber einmal mehr Julian Baumgartlinger.

Gefühlt hat der ehemalige Austrianer heuer noch keinen Zweikampf verloren. Dass er in der Form seines Lebens ist, wollte er aber nicht behaupten. Schließlich wisse er nicht, was noch komme. Dass er in Topform ist, ist jedoch unbestritten. Auf den Punkt, schließlich geht es mit Mainz nicht nur um die internationalen Plätze, sondern mit dem ÖFB-Team in wenigen Monaten zur EM nach Frankreich.

Seine starken Auftritte weckten zuletzt auch das Interesse anderer Bundesliga-Vereine. Baumgartlinger hat seinen Vertrag bei den Mainzern vor Saisonbeginn allerdings bis 2019 verlängert, fühlt sich wohl in der Karnevalsstadt. Mit weiteren starken Leistungen, vor allem auch bei der Europameisterschaft, könnte sich Baumgartlinger aber in den Fokus internationaler Topvereine spielen.

Vorerst liegt die Konzentration noch auf der Liga. Das Saisonziel, 40 Punkte, wurde bereits erreicht. Nun geht es nicht nur um einen internationalen Startplatz, sogar Rang drei ist für die Mainzer noch realisitsch. Den hat derzeit Hertha BSC mit 45 Punkten inne. Am Samstag wartet mit Werder Bremen schon das nächste Auswärtsspiel für Baumgartlinger und Co. Nach zuletzt einem Remis gegen Darmstadt und der Niederlage in Dortmund gilt es für die Mainzer, zurück auf die Siegerstraße zu finden.

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Angela Pfalz

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