31.01.2016 11:10 Uhr

96 trauert Kießling-Transfer hinterher

Chicharito (l.) und Stefan Kießling haben Grunde zur Freude
Chicharito (l.) und Stefan Kießling haben Grunde zur Freude

Sie wussten in Hannover um die Qualitäten des Routiniers bereits vorher, beim Spiel gegen Leverkusen wurden sie bestätigt: Ex-Wunschspieler Stefan Kießling trifft die Niedersachsen im Abstiegskampf empfindlich.

"Ich bin froh, dass ich spielen kann und Tore machen darf. Das tut gut. Deshalb muss man da nicht mehr großartig drüber reden." Der Ex-Nationalspieler und Publikumsliebling wollte wegen geringer Einsatzzeiten in der Bundesliga-Hinrunde vor Weihnachten aus Leverkusen weg und nach Hannover ziehen. "Es wäre schön, wenn wir ihn hätten", sagte 96-Chefcoach Thomas Schaaf. Schließlich war Kießling der Wegbereiter zur fünften Niederlage der Hannoveraner in Serie. Er köpfte das Führungstor (44. Minute) und holte einen Elfmeter raus, den Javier "Chicharito" Hernandez (63.) verwandelte. Der Mexikaner erzielte auch das 3:0 (87.). Mit dem Doppelpack erhöhte er seine Erfolgsbilanz auf 20 Treffer in 23 Pflichtspielen.

"Er wäre ein guter Stürmer für Hannover gewesen. Natürlich sind wir froh, dass Stefan bei uns geblieben ist", meinte Bayer-Trainer Roger Schmidt. In der Hinrunde hatte er fast nur auf "Chicharito" gesetzt und nicht an eine erfolgreiche Teamarbeit der Stürmer geglaubt.

Sturmduo funktioniert immer besser

Nach fünf gemeinsamen Einsätzen hintereinander ist es nun das Zauberduo des Werksklubs. Kießling erzielte seitdem vier Tore, Chicharito sieben. "Dass die Beiden gut funktionieren, steht außer Frage", sagte nun auch Schmidt. "Ich glaube, dass es immer besser wird und wir auf einen guten Weg sind", meinte Kießling zu seinem Sturm-Partner, mit dem er nun im Topspiel am nächsten Samstag Bayern München ins Visier nehmen will. "Wir haben viel gut gemacht, aber gegen die Bayern müssen wir noch eine Schippe drauflegen."

Nach dem neunten Heimsieg gegen Hannover in Serie rückte Bayer auf den Champions-League-Rang vier vor. "Es ist schön, dass wir Vierter sind", sagte Weltmeister Christoph Kramer. "Wir hätten es viel früher sein können. In diese Region wollen wir am Ende der Saison hin."

Allerdings wartet nun ein Hammer-Programm auf die Leverkusener. Nach den Bayern ist im Februar auch Borussia Dortmund zu Gast. "Wenn man gegen einen von den Beiden drei Punkte holen würde, wären das drei Bonus-Punkte, die für die Plätze hinter ihnen am Ende richtig Gold wert sein könnten", hofft Kramer.

Schaaf ist nicht unzufrieden

Viel Hoffnung braucht auch der Tabellenletzte Hannover 96, um den drohenden Abstieg noch abwenden zu können. "So blöd sich das anhört, aber wir haben trotz des 0:3 besser gespielt als gegen Darmstadt", sagte Schaaf nach der zweiten Niederlage als neuer 96-Coach. Wie schon gegen Darmstadt zeigten die Niedersachsen in der ersten Hälfte eine ansprechende Leistung, nach der Pause aber nicht mehr viel. "So schlecht sah es für ein Unentschieden in der ersten Halbzeit nicht aus", meinte Schaaf. "Die Entwicklung ist da."

Als Knackpunkt sah Torwart Ron-Robert Zieler das 0:1 Sekunden vor dem Pausenpfiff. "Das war eine beschissene Situation", sagte er. "Mit Platz 18 und nur 14 Punkten sind wir nicht zufrieden. Und da strotzt man auch nicht vor Selbstvertrauen."

Die Arbeit von Schaaf habe zwar schon zu Verbesserungen geführt, aber alles funktioniere nicht von heute auf morgen. Zieler gab zudem zu, dass die mit dem Trainerwechsel verbundene Aufbruchstimmung nach zwei Niederlagen zum Rückrundenstart abgeebbt ist: "Die Euphorie war am Anfang deutlich größer und hat sich relativiert." Von Angst sei im Kader nach der 13. Niederlage jedoch nichts zu spüren, versicherte 96-Mittelfeldspieler André Hoffmann: "Ein klares Nein. Dafür sind noch zu viele Spiele. Ich will da keine Panik verbreiten."

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dpa

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