11.01.2016 19:46 Uhr

Weltfußballerin Lloyd: Besessene Arbeiterin

Carli Lloyd (l.) ist Weltfußballerin 2015
Carli Lloyd (l.) ist Weltfußballerin 2015

Selbst Barack Obama wollte das Erfolgsrezept von Carli Lloyd wissen. "Carli, was hast Du denn gegessen? Ich will das machen, was Du machst", sagte der US-Präsident, als er der US-Nationalmannschaft telefonisch zum WM-Triumph gratulierte.

Mit ihrem Hattrick binnen 13 Minuten im WM-Finale am 5. Juli gegen Japan (5:2) machte Lloyd sich unsterblich. Dass sie ihren dritten Treffer auch noch von der Mittellinie erzielte, passte zu dieser magischen Nacht von Vancouver. Die Experten waren sich schon damals einig, dass die 33-Jährige die Auszeichnung als Weltfußballerin 2015 bereits in der Tasche hatte. Am Montagabend wurde sie schließlich als beste Spielerin des Planeten geehrt.

"Es ist der Traum eines jeden Fußballprofis, hier zu sein", sagte Llyod in Zürich: "Das ist eine unglaubliche Ehre." Dabei hatte Lloyd, die in der US-Liga für Houston Dash spielt, bei der WM zunächst überhaupt nicht ins Turnier gefunden. Erst als Nationaltrainerin Jill Ellis sie vom defensiven Mittelfeld in die Offensive versetzte, blühte Lloyd auf.

Entscheidende Protagonistin der K.o.-Runde

Im Viertelfinale gegen China erzielte die Kapitänin den 1:0-Siegtreffer, im Gigantenduell im Halbfinale gegen Deutschland (2:0) verwandelte sie den Foulelfmeter zum 1:0 (69.) - um dann im Endspiel auf sensationelle Art und Weise wieder den Unterschied zu machen.

Danach hatte Lloyd auch den goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers und den silbernen Schuh als zweitbeste Torschützin (6 Treffer, 1 Vorlage) im Gepäck. Die Rolle als strahlender Superstar überlässt Lloyd aus dem Arbeiter-Bundesstaat New Jersey aber lieber anderen. Die Spielerin, die die USA schon in den Olympia-Finals 2008 und 2012 zu Gold schoss, spricht öffentlich fast ausschließlich über Fußball, wirkt zuweilen wie besessen, ständig vom Ehrgeiz getrieben.

Bereits wenige Minuten nach dem WM-Triumph rief Lloyd ihren Mentor James Galanis an. "Ich habe gerade die WM gewonnen", sagte sie: "Aber ich höre nicht auf. Ich will noch einen WM-Titel."

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