22.11.2015 09:49 Uhr

FCB: Fan-Attacke unerklärlich und respektlos

Attacke auf Schalke-Fans für Rummenigge
Attacke auf Schalke-Fans für Rummenigge "Unerklärlich"

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge verurteilt den gewaltsamen Angriff von Fans der Münchner auf Schalker Anhänger vor dem Bundesliga-Spiel am Samstagabend in Gelsenkirchen (3:1) scharf.

"Es ist mir und uns allen absolut unerklärlich, wie man sich gerade in diesem Moment, nach den furchtbaren Ereignissen von Paris, so respektlos gegenüber der Gesellschaft und dem Fußball zeigen kann", sagte Rummenigge in einer Stellungnahme auf der Bayern-Homepage. 

Laut Polizei Gelsenkirchen hatten Randalierer aus dem Umfeld des FC Bayern und des befreundeten Zweitligisten VfL Bochum versucht, den Kassenbereich Nord an der Veltins-Arena zu stürmen. Dabei gab es "einige Verletzte". Eine genaue Zahl konnte Polizeisprecher Torsten Sziesze am späten Samstagabend nicht nennen, weil sich "niemand in ärztliche Behandlung begeben" habe. Insgesamt kam es zu 196 Freiheitsentziehungen, darunter auch einigen Festnahmen, etwa 170 standen im Zusammenhang mit diesem Vorfall.

FCB distanziert sich 

"Der FC Bayern München distanziert sich unmissverständlich und in aller Form von diesen so genannten Anhängern unseres Vereins", sagte Rummenigge, der ein rigoroses Vorgehen ankündigte. "Ich entschuldige mich beim FC Schalke und allen Personen, die Schaden genommen haben, für die Entgleisung. Der FC Bayern München wird - in Absprache mit den Behörden Gelsenkirchens - gegen die dem FC Bayern zugeordneten Gewalttäter vorgehen."

Schalkes Sportvorstand Horst Heldt nannte den Angriff "unnötig und völlig deplatziert. Was Fans eines Zweitligisten in unserem Gästeblock zu suchen haben, kann ich sowieso nicht verstehen".

Polizei-Gewerkschaft fordert härtere Strafen

Nach den Ausschreitungen fordert die Gewerkschaft der Polizei den Staat zu einem besseren Schutz der Beamten auf. "Die Politik muss endlich ein Zeichen setzen: Wer Polizeibeamte angreift, wird in jedem Fall mit Haft bestraft", sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek.

Angesichts der Terroranschläge von Paris könne man nur Abscheu gegen Menschen empfinden, die ungeachtet der jüngsten Gewalt und ohne Respekt vor den Opfern, sportliche oder politische Ereignisse zum Anlass nehmen, mit größter Brutalität und Menschenverachtung Krawalle auszulösen, sagte Radek. Die Polizisten würden auch bei Fußballspielen zunehmend "zur Zielscheibe der Gewalt", das sei "nicht länger hinnehmbar".

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