06.11.2015 12:57 Uhr

Tuchel: "Die Luft wird knistern"

Die Form spricht für Thomas Tuchel und seine Elf
Die Form spricht für Thomas Tuchel und seine Elf

Die Europa-League-Auftritte sind abgehakt. Jetzt geht es in Dortmund und Gelsenkirchen um 90 Minuten mit hingebungsvoller Leidenschaft, mit großen Emotionen auf dem Rasen und den Rängen - und um die Macht im Revier.

"Die Luft wird knistern", ist BVB-Trainer Thomas Tuchel vor dem 147. Nachbarschaftsduell mit Schalke 04 überzeugt. Für ihn und seinen königsblauen Kollegen André Breitenreiter, beide seit Saisonbeginn verantwortlich, ist es eine Premiere mit höchster Brisanz.

Es ist die "Mutter aller Derbys" am Sonntag vor mehr als 80 000 im Dortmunder Fußball-Tempel. "Da ist es egal, in welcher Verfassung man ist oder wie die momentanen Entwicklungen sind", äußerte Schalke-Keeper Ralf Fährmann nach dem 1:1 am Donnerstagabend bei Sparta Prag.

Form spricht für Dortmund

Die aktuelle Verfassung spricht klar für die Borussia: Inklusive des 4:0 gegen den FK Qäbälä aus Aserbaidschan, durch das der BVB vorzeitig im Europacup überwintert, stehen aus zuletzt sechs gewonnenen Partien exzellente 24:4 Treffer in der BVB-Bilanz. Die Schalker präsentieren sich völlig anders: In den jüngsten sieben Begegnungen gab es bei 7:13 Toren nur einen Sieg.

"Total stark" sei der BVB, urteilt Fährmann, der Königsblau "natürlich ein bisschen in der Außenseiterrolle" sieht. Aber weil gegen die Schwarz-Gelben immer "eigene Gesetze" (Fährmann) herrschen, werde die Breitenreiter-Elf "alles geben", kündigte Schalke-Profi Leon Goretzka an. Für Torjäger Klaas-Jan Huntelaar geht es schlicht um eines: "Die Ehre von Schalke zu verteidigen."

Die Schalker wissen, wie Ralf Fährmann bekannte, dass sie nach dem zurückliegenden Auftritt beim BVB "noch ein bisschen was gutzumachen haben". 0:3 lautete das Resultat am 28. Februar in Dortmund. Daher wird es gewiss heiß hergehen, auch bei den Fans, für die der "Derbysieg wie die Meisterschaft ist" - so war es auf einem BVB-Spruchbanner zu lesen.

Reus droht auszufallen

Und schon allein deshalb, dessen ist Tuchel sicher, wird sein Team gegen Schalke eines tun: "Prozente drauflegen." Ob dabei auch Marco Reus helfen kann, ist nach dem klaren, aber glanzlosen Erfolg gegen Qäbälä ungewiss. Der Nationalstürmer war zum 1:0 (28. Minute) erfolgreich, musste aber wegen mutmaßlicher Leistenprobleme zur Halbzeit ausgewechselt werden.

"Es besteht Anlass zur Sorge, es ist nicht selbstverständlich, dass es bis Sonntag klappt", kommentierte Tuchel, der vor 57 000 Besuchern noch Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang (45.) und Henrich Mchitarjan (70.) sowie ein Eigentor von Sergei Zenjov (67.) registrierte. "Es war nichts Spektakuläres", befand der eingewechselte Ilkay Gündogan, der die ganz besondere Bedeutung des Derbys "für die Region, für beide Vereine, für die Fan-Lager" betonte.

Völlig unspektakulär verlief das Schalke-Gastspiel vor 17 352 Zuschauern bei Sparta Prag. Johannes Geis glich die Sparta-Führung (6.) in der 20. Minute mit einem umstrittenen Foulelfmeter aus. "Wir wissen, dass wir es besser können", bemerkte der in der Bundesliga gesperrte Geis - mit einem hoffnungsvollen Zusatz: "Derby ist Derby, da ist alles möglich." Chefcoach Breitenreiter hat ein simples Vorhaben, wie sein Team die BVB-Tormaschine stoppen will: "Fighten und Gas geben."

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dpa

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