17.05.2015 10:24 Uhr

Hilfloser HSV hat es nicht mehr in der Hand

Die HSV-Spieler waren nach der 1:2-Pleite in Stuttgart bedient
Die HSV-Spieler waren nach der 1:2-Pleite in Stuttgart bedient

Nach der zweitligareifen Vorstellung gegen den VfB Stuttgart machte sich beim Hamburger SV Hilflosigkeit breit.

"Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand, das fühlt sich beschissen an", motzte der frühere Nationaltorwart René Adler nach dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. "Die Enttäuschung bei uns ist riesengroß, dass wir das Spiel noch aus der Hand gegeben haben", sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia nach dem 1:2 (1:2) am vorletzten Spieltag. "Das ist keine gute Ausgangslage, aber wir geben nicht auf."

Labbadias Worte klangen wie Durchhalteparolen. Die Hanseaten präsentierten sich einmal mehr in dieser Saison erschreckend schwach und müssen vor dem packenden Saisonfinale gegen Schalke mehr denn je ihren ersten Abstieg aus der Bundesliga fürchten.

"Wir hatten lange genug Zeit, das zu korrigieren", räumte Adler, Hamburgs bester Mann auf dem Rasen, nach der 17. Niederlage in dieser Saison ein. Nur in der schon enttäuschenden vergangenen Spielzeit hatten die Hamburger noch mehr Pleiten (21) kassiert.

Relegation wäre schon ein Erfolg

Damals reichte es immerhin noch zur später erfolgreichen Relegation. "Wir können es noch schaffen. Da bringt es nichts, alles in Schutt und Asche zu reden", beteuerte Adler. "Ich glaube einfach, dass wir gegen Schalke gewinnen." Und der HSV-Direktor Profifußball, Peter Knäbel, meinte beim ZDF: "Die Relegation ist, so wie es jetzt gelaufen ist, vermutlich schon ein Erfolg."

Zumindest die Anfangsphase am Neckar machte bei den Hamburgern leise Hoffnung auf überlebensnotwendige Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Mit seinem dritten Tor in Serie schockte Gojko Kacar (12. Minute) die Stuttgarter kurz. Christian Gentner (27.) und Martin Harnik (35.) drehten dann den Krimi, den der VfB viel höher hätte gewinnen müssen.

"Sie haben mehr als verdient gewonnen. Der Gegner war fast in allen Belangen besser", sagte Adler. Auch wenn es während der 90 Minuten in Stuttgart kaum den Anschein hatte, ergänzte der 30-Jährige: "Ich kann die Hand für die Mannschaft ins Feuer legen, dass wir mit Herz und Leidenschaft agieren."

Hamburg muss gewinnen - und hoffen

Dürftig indes wäre fast noch eine schmeichelhafte Umschreibung für die Leistungen in den HSV-Abteilungen Abwehr, Mittelfeld und Angriff. Nach einem Zusammenstoß bei einem Kopfball mit Teamkollege Ivica Olic war Pierre-Michel Lasogga zu allem Übel ab der Anfangsphase des 100. Bundesligaduells beider Teams auch noch gehandicapt. Sichtbares Zeichen: ein Pflaster mitten auf seiner Stirn.

"Vom Kopf her hat er keine Probleme gehabt, sondern an der Schulter", berichtete Labbadia. "Es hat ihn, denke ich, dann doch mehr behindert. Schade, dass es so früh war." In der 58. Minute wurde Lasogga erlöst, der kaum auffälligere Artjoms Rudnevs ersetzte ihn.

Was nun, HSV? Ein Dreier gegen das extrem wechselhafte Schalke ist Pflicht. "Das ist die einzige Chance", bekräftigte Innenverteidiger Johan Djourou. Dann müsse man hoffen, dass die anderen "vielleicht für uns spielen", sagte Adler.

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dpa

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