19.04.2015 13:11 Uhr

Europa League? Augsburg weiß von nichts

Halil Altintop (l.) brachte Leben ins Spiel des FC Augsburg
Halil Altintop (l.) brachte Leben ins Spiel des FC Augsburg

Selbst der Freudentaumel über den ersten Sieg seit sechs Wochen verführte keinen Augsburger dazu, sich öffentlich mit der Europa League auseinanderzusetzen. Zu nah waren nach dem 2:1 gegen den VfB Stuttgart noch die Eindrücke der jüngsten Schwächephase in der Bundesliga.

Diese setzte kurioserweise prompt ein, als die Schwaben gerade ihre Ziele offensiv nach oben korrigiert hatten. Das Thema Europapokal "ist uns ein bisschen zu Kopf gestiegen", räumte Mittelfeldspieler Tobias Werner inzwischen ein.

Im Saisonfinale soll beim FCA niemand dazu verleitet werden, das Tagesgeschäft vor lauter Europa-League-Statements aus dem Fokus zu verlieren. "Über Europa brauchen Sie mit mir nicht mehr zu reden!", verkündete Trainer Markus Weinzierl, der noch im März öffentlich formuliert hatte: "Die Jungs wollen nach Europa - und wir auch!"

Fünf Spiele vor Schluss ist die Ausgangsposition auch dank der Konkurrenz prima. Auf Mitbewerber wie 1899 Hoffenheim (37 Punkte) und Borussia Dortmund (36) haben die Augsburger dank ihrer 42 Zähler schon ein angenehmes Polster. Nur noch Finalspiele stünden an, erkannte Pierre-Emile Højbjerg, ohne das Wörtchen "Europa League" in den Mund zu nehmen. "Wir müssen in einen Tunnel reingehen, wir sind noch nicht da!", sagte die Bayern-Leihgabe.

Beschäftigung nur noch mit dem nächsten Gegner

Manager Stefan Reuter verzichtete wie Weinzierl auf jegliche Aussagen, die irgendwie euphorisch klingen könnten. "Wir haben vor einigen Wochen gesagt: Wenn du da oben stehst, willst du da auch bleiben", zitierte sich der frühere Bundesliga-Profi selbst und befand zurückhaltend: "Es ist trotzdem der richtige Weg, sich nur mit dem nächsten Gegner zu beschäftigen. Und mit nichts anderem."

Dass es nach Wochen kleiner und größerer Enttäuschungen gegen Stuttgart wieder mit einer Drei-Punkte-Party klappte, lag nicht zuletzt an Halil Altintop. Als der zuletzt wegen Rückenproblemen angeschlagene 32-Jährige eingewechselt wurde, spürten die Zuschauer sofort mehr Leben im FCA-Spiel. Nicht nur für Weinzierl war es da keine Überraschung, dass Raul Bobadilla (73. Minute) schon kurz darauf der zweite FCA-Treffer an diesem Tag nach dem frühen 1:0 durch Außenstürmer Werner (7.) gelang.

Schmerzlich vermisster Altintop zurück

"Als Halil Altintop kam, war mehr Struktur in unserem Spiel", sagte der Coach. Und er machte die Verletzungen von Führungsspielern wie Altintop oder Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker mit dafür verantwortlich, "dass wir in den letzten Wochen nicht die Punkte geholt haben, die wir gerne gehabt hätten".

Auch Kapitän Paul Verhaegh, der sich vor dem 1:1 durch Daniel Ginczek (22.) hatte überrumpeln lassen, würdigte den Mittelfeldprofi: "Halil hat ein Gefühl für die Lücken, für den Raum. Er hat die Ballsicherheit, er ist ein sehr wichtiger Spieler, das weiß jeder."

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dpa

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