14.02.2015 11:20 Uhr

Dardai macht die Alte Dame wieder flott

Pal Dardai ist ein Erfolgsgarant für die Hertha
Pal Dardai ist ein Erfolgsgarant für die Hertha

Die Sonntagsspiele der Bundesliga stehen ganz im Zeichen des Abstiegskampfs. Bei Hertha weht dank des neuen Trainers Pal Dardai ein frischer Wind.

Mit dem Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche" hat Pal Dardai die Alte Dame Hertha BSC wieder flott gemacht. Der Interimstrainer der Berliner schleift seine Spieler im Training mit Medizinbällen und Schubkarre-Übungen, abseits des Rasens räumt der Ungar ihnen aber deutlich mehr Freiheiten als sein Vorgänger Jos Luhukay ein.

Das kommt bei den Profis gut an, auch der Sieg bei Dardais Debüt in Mainz (2:0) hat die Spannungen der vergangenen Wochen gelöst. Dieser Aufschwung soll bei der Heimpremiere des neuen Trainers am Sonntag gegen den SC Freiburg anhalten. Auch im zweiten Sonntags-Spiel zwischen Hannover 96 und Aufsteiger SC Paderborn (17.30) geht es um wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Sollte Dardai für Herthas Ligaverbleib sorgen, könnte aus der Not- eine Dauerlösung werden. Doch Herthas Rekordspieler (286 Bundesliga-Partien) interessiert derzeit nur die Begegnung gegen Freiburg: "Die Spieler sind bereit, es gibt keine Alibis mehr."

Arbeit an der Fitness

Der 38-Jährige, nebenbei auch Nationaltrainer seines Heimatlandes Ungarn, arbeitete in den vergangenen Tagen verstärkt an der Fitness seiner Spieler. Das harte Zirkeltraining erinnerte ein wenig an Felix Magath. Gleichzeitig sorgte Dardai aber auch für gute Stimmung unter den Spielern, als er das von Luhukay verhängte Handy- und Musikverbot in der Kabine kippte.

"Die anderen Spieler haben mir erzählt, dass das Training wieder Spaß macht. Das ist ein guter Anfang", sagte der Ivorer Salomon Kalou, der nach dem Gewinn des Afrika-Cups wieder im Kader der Berliner steht. Manager Michael Preetz will von seiner Mannschaft aber weitere Taten sehen: "Am Ende zählt weniger das Reden, sondern das Arbeiten."

Freiburg braucht jeden Punkt

Für die Freiburger kommt das neue Hertha-Hoch ungelegen, denn der SC braucht jeden Punkt und leidet nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Spielen an fehlendem Selbstvertrauen. Außerdem sind die Personalsorgen groß, neben den Langzeitverletzten könnte in Berlin auch Kapitän Julian Schuster (Fieber) ausfallen.

SC-Trainer Christian Streich flüchtete in Ironie: "So musst du dir wenigstens nicht so viele Gedanken um die Aufstellung machen." Bei einer weiteren Niederlage dürfte aber allen Freiburgern das Lachen vergehen, der Rückstand auf Mitkonkurrent Hertha wäre dann auf sechs Punkte angewachsen.

Auch der SC Paderborn muss aufpassen, den Anschluss nicht schon früh in der Rückrunde zu verlieren. "Jedes Spiel ist ein Endspiel für uns", sagte Trainer Andreas Breitenreiter vor dem Gastauftritt in Hannover: "Aber wir müssen überhaupt nichts. Für uns ist jedes Bundesligaspiel ein Rennen Golf gegen Porsche."

Wie eine Luxuskarosse trat Hannover zuletzt aber nicht auf, nur ein Rückrunden-Punkt ist zu wenig für die Ansprüche der Niedersachsen. An Extra-Motivation mangelt es aber nicht: Im 450. Heimspiel winkt der 200. Bundesligasieg vor eigenem Publikum. "Die Mannschaft wird mit Lust, Konsequenz und Entschlossenheit auftreten", versprach 96-Trainer Tayfun Korkut - Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

sid

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