17.12.2014 12:15 Uhr

Köln und Mainz: Nicht wirklich zufrieden

Der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand ist nun als Psychologe gefragt
Der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand ist nun als Psychologe gefragt

Peter Stöger ging mit leicht gesenktem Kopf in die Kabine, Kasper Hjulmand muss sich als feinfühliger Psychologe beweisen. Das torlose Remis stellte weder Köln noch Mainz so recht zufrieden.

Den Trainern des 1. FC Köln und des FSV Mainz 05 war nach dem spielerisch armseligen 0:0 vor 42.900 Zuschauern, unter ihnen Kölns Edelfan und Weltmeister Lukas Podolski, eines klar: Die Serien ihrer Profis in der Fußball-Bundesliga sind eine Belastung.

Aufsteiger Köln beendet die Hinrunde 2014/2015 mit nur einem Heimsieg beim 2:1 gegen Dortmund. Mainz hat mit acht Spielen ohne Sieg die schlechteste aktuelle Bilanz aller 18 Vereine der Eliteliga. "Diese letzten acht Spiele sind im Kopf", stellte Hjulmand fest, "das ist ganz deutlich." Der offensive Mainzer Mittelfeldmann Yunus Malli wusste: "Klar, ein Punkt ist zu wenig in dieser Situation."

Bayern-Spiel "eine mentale Aufgabe"

Der Däne Hjulmand ist vor dem Freitag-Auftritt gegen die Bayern als Fachmann speziell auf nicht-fußballerischem Terrain gefordert: "Da gibt es eine mentale Aufgabe", ließ er wissen. Hjulmand: "Wir brauchen ein Ergebnis, wir brauchen drei Punkte." Ausgerechnet gegen Pep Guardiolas Starensemble? "Vielleicht gibt es eine Überraschung?" - so machte sich Hjulmand selbst Mut.

FSV-Präsident Harald Strutz wiegelte ab, obwohl er betonte, man habe gegen den Herbst- und Rekordmeister "nichts zu verlieren". Die Sieglos-Serie indes würde jede Mannschaft belasten. Strutz wäre deshalb gegen die auswärts ungeschlagenen Münchner mit einem weiteren Punktgewinn und dem dann zehnten Unentschieden des Hjulmand-Teams "zufrieden. Wir sind doch keine Fantasten."

"Wissen, was die Stunde geschlagen hat"

Strutz will nun eine geeignete Reaktion der Mainzer Profis sehen und schwor sie schon in Köln darauf ein: "Wir legen uns da nicht auf den Rasen, strecken die Beine hoch und lassen uns kraulen." Die bisherige Heim-Ausbeute spricht indes klar gegen die von Hjulmand erhoffte Überraschung: Achtmal traten die Bayern beim FSV an, gewannen bei einem Remis fünfmal und verloren nur zweimal, letztmals beim 2:3 vor gut drei Jahren. "Wir wissen, was die Stunde geschlagen hat", kommentierte FSV-Kapitän Johannes Geis die Lage. Am Freitag wollen sie "alles raushauen", merkte Geis fast trotzig an.

Das tut auch bei den Kölner not. Aber: Der Showdown vor Weihnachten findet auswärts statt - und dort sind die Defensiv-Experten von Chefcoach Peter Stöger mit bereits vier Siegen ein für alle unangenehmer Konkurrent. "Wolfsburg ist auswärts - also besser für uns", verwies FC-Spielführer Matthias Lehmann auf die Kölner Stärken. Und die bisherige Ausbeute von 19 Zählern ist nicht nur für Kölns Torhüter Timo Horn "okay". Auch Lehmann zeigte sich trotz der misslichen Heimbilanz zufrieden: "Im Endeffekt zählen die gesamten Punkte."

Eines ist vor der Rückrunde aber gewiss: Wollen Stöger und Co. den Abstand zu den heftig Gefährdeten halten oder sogar vergrößern, müssen 2015 im RheinEnergieStadion deutlich mehr Erfolge erzielt werden. Mit psychologischer Hilfe? "Das ist Schwachsinn", antwortete der Österreicher auf eine entsprechende Frage. Seine Jungs hätten gegen Mainz "Druck gemacht, alles abgerufen. Für den Aufwand haben wir uns den Punkt verdient und nehmen ihn auch gern mit."

Mehr dazu:
>> Nullnummer zwischen Köln und Mainz

dpa

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