14.12.2014 10:30 Uhr

Augsburg verschmerzt Bayern-Watschn

Die Augsburger hatten beim 0:4 gegen den FC Bayern keine Chance
Die Augsburger hatten beim 0:4 gegen den FC Bayern keine Chance

Die Augsburger Fans bewiesen wieder einmal ein feines Gespür. Als Arjen Robben gerade das 4:0 für den übermächtigen FC Bayern erzielt hatte, stimmten sie trotzig eine Lobeshymne auf ihre im Topspiel der Bundesliga entzauberten Lieblinge an.

"Wir sind stolz auf unser Team", sangen die Zuschauer. Damit gaben sie die Linie für den Umgang mit der höchsten Saisonniederlage vor. "Das ist auch nicht die große Dramatik mit den vier Gegentoren. Bayern München spielt in einer anderen Liga", sagte Trainer Markus Weinzierl. So sahen es auch die FCA-Profis, nachdem sie die erste heftige Enttäuschung verdaut hatten. "4:0 ist hoch - aber es ist Bayern München", sagte Angreifer Sascha Mölders, der beim 1:0 im vorigen Derby-Duell noch der gefeierte Siegtorschütze gewesen war.

"Kopf hoch und weitermachen", empfahl Markus Feulner. Routinier Halil Altintop verkündete: "Wenn man mal ehrlich ist, braucht man sich nicht mit Bayern München zu vergleichen. Wir müssen das schnell abhaken und analysieren, weil es schon am Dienstag weitergeht."

Zum langen Hadern bleibt tatsächlich kaum Zeit. Und der Blick auf die Tabelle ist ja auch nach der etwas zu heftigen Bayern-Watschn immer noch schön. Der FC Augsburg steht vor dem Jahresendspurt am Dienstag in Hannover und vier Tage später im abschließenden Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach immer noch auf einem Europapokalplatz.

"Wir müssen unsere Punkte woanders holen als gegen Bayern München", sagte Weinzierl, der nach der ersten Niederlage nach fünf Heimsiegen das Positive hervorhob: "60 Minuten haben wir es gut gemacht."

Solange der Herausforderer mit enormem Kraftaufwand die Räume eng halten, pressen und energisch die Zweikämpfe führen konnte, tat sich der Herbstmeister am Samstag schwer. "Heute habe ich gesehen, warum Markus' Mannschaft Dritter in der Bundesliga ist. Die erste Halbzeit war sehr schwer", sagte Bayern-Coach Pep Guardiola. Auch Bastian Schweinsteiger baute den Verlierer mit anerkennenden Worten auf: "Augsburg spielt eine außergewöhnliche Saison. Die werden am Ende relativ weit oben stehen, denke ich", sagte der Bayern-Kapitän.

Der großen individuellen Klasse der Bayern waren die Augsburger in den bitteren 13 Minuten mit Treffern von Medhi Benatia (58.), zweimal Arjen Robben (59./71.) und Robert Lewandowski (68.) schutzlos ausgeliefert. "Wenn du mal in Rückstand bist, sind die Bayern nicht mehr zu stoppen", urteilte Manager Stefan Reuter. Besonders beim Münchner Doppelschlag zum 0:2 ging es zu schnell. "Die haben uns innerhalb von einer Minute das Genick gebrochen", stöhnte Altintop.

Abhaken, aufstehen, weitermachen. "Wir werden unsere Punkte holen", versprach Flügelstürmer Tobias Werner: "Dass du gegen Bayern mal einen auf den Sack bekommst, ist nicht das Schlimmste auf der Welt." Hannover und Gladbach, allein das zähle jetzt, verkündete Mölders: "In die letzten zwei Spiele wollen wir noch mal alles reinhauen."

dpa

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