08.12.2014 13:04 Uhr

HSV schwört sich auf Jahresendspurt ein

Die Hamburger Lewis Holtby (l.) und Ronny Marcos feiern
Die Hamburger Lewis Holtby (l.) und Ronny Marcos feiern

Mit neuer Heimstärke und einem wiedererstarkten Rafael van der Vaart kämpft sich der HSV aus dem Keller. Bis Weihnachten sollen drei Siege folgen.

So etwas hatte Rafael van der Vaart lange nicht mehr erlebt. Als der Kapitän des Hamburger SV nach dem 2:1-Erfolg über den FSV Mainz 05 samt Familie zu seinem Auto auf dem Stadionvorplatz schlenderte, applaudierten zahlreiche HSV-Fans und huldigten ihrem wieder erstarkten Spielmacher spontan mit Sprechchören. Auf der teaminternen Weihnachtsfeier schworen sich van der Vaart und Co. anschließend auf den Jahresendspurt ein.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", analysierte der Niederländer, der in der vergangenen Saison noch als Symbol der Klub-Misere herhalten musste. Van der Vaart freute sich zwar sichtlich über den dritten HSV-Heimsieg in Serie und einen kämpferisch starken Auftritt seines Teams - er richtete den Blick aber sofort nach vorn: "Jetzt müssen wir zeigen, dass wir auch auswärts Ergebnisse holen können und in Freiburg nachlegen."

Müller gibt hohe Ziele aus

Teamkollege Nicolai Müller ging bei seinem Ausblick auf die drei Spiele zum Jahresabschluss in Freiburg, gegen den VfB Stuttgart und bei Schalke 04 sogar noch einen Schritt weiter. "Bis zum Winter wollen wir so viele Punkte holen wie möglich", sagte der Flügelflitzer und rechnete vor: "Bei drei Spielen sind drei Siege das Ziel." Mit dem hoch verdienten Erfolg gegen Mainz kletterte der Bundesliga-Dino jedenfalls erst einmal aus dem Tabellenkeller und belegt mit Rang 13 seine beste Platzierung seit dem 1. Spieltag.

Der zarte Hamburger Höhenflug ist auch ein Verdienst des zuletzt viel gescholtenen van der Vaart, der auf seiner neuen Position im defensiven Mittelfeld plötzlich wieder aufblüht. "Man muss ihm ein Kompliment machen, wie er die Mannschaft mitzieht und immer wieder Nadelstiche nach vorne reinbringt", lobte HSV-Trainer Joe Zinnbauer. Nach dem ersten Bundesliga-Treffer des brasilianischen Innenverteidigers Cléber (32.) übernahm van der Vaart Verantwortung und sorgte mit seinem verwandelten Handelfmeter (54.) für das vorentscheidende 2:0 - sein dritter Treffer in den vergangenen fünf Spielen.

Frust bei Mainz

Bei den Mainzern regierte nach der erneut enttäuschenden Vorstellung hingegen der Frust. Nach sechs Spielen ohne Sieg hintereinander (zwei Punkte) und dem Absturz vom dritten auf den elften Rang ist es mit der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit am Bruchweg erst einmal vorbei.

"Wir werden die Zügel ein bisschen anziehen", sagte Sportdirektor Christian Heidel mit grimmigem Gesicht. Zwar gebe es "keine Panik, aber die Situation ist uns sehr bewusst. Der Schalter muss jetzt umgelegt werden". Inzwischen liegen die Rheinhessen nur noch einen Zähler vor den Hamburgern. Angesichts der erschreckend schwachen Vorstellung in der Hansestadt muss der FSV seinen Blick langsam gen Abstiegszone richten.

Heidel ist vor allem die momentane Einstellung seiner Profis ein Dorn im Auge. "Das ist mir zu viel Rastelli, zu viel tänzeln. Wir müssen wieder böser werden", mahnte der Sportchef: "Früher wäre nach so einem Spiel die Tür eingetreten worden." Am kommenden Samstag gegen den VfB Stuttgart werde sein Team "ganz anders auftreten".

Mehr dazu:
>> Heimstarker HSV gewinnt gegen Mainz

sid

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