Borussia Mönchengladbach ist auch nach dem 15. Pflichtspiel ohne Niederlage. Von der Stärke des Favre-Teams zeigten sich selbst die Über-Bayern beeindruckt.

Der Ritterschlag kam vom Weltmeister-Kapitän: "Ich glaube nicht, dass Gladbach noch viele Plätze verlieren wird. Sie haben einen sehr guten Mix und einen sehr guten Trainer, der der Mannschaft zeigt, wie man verteidigen muss. Nach vorne haben sie gefährliche Spieler. Es ist eine starke Mannschaft", sagte Bayern-Spielführer Philipp Lahm nach dem 0:0 des deutschen Fußball-Rekordmeisters bei Borussia Mönchengladbach.

15 Pflichtspiele ohne Niederlage, weiterhin erster Verfolger der Über-Bayern und jede Menge Lob für den beherzten Auftritt im Bundesliga-Topspiel gegen den Titelverteidiger: Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre hat sich im ersten Saisonviertel viel Respekt verschafft und sich zu einem ernsthaften Kandidaten für die Champions League entwickelt.

Guardiola lobt Gladbach

"Gladbach hat großes Potenzial, und wenn sie im letzten Jahr nicht ein paar Spiele in Folge verloren hätten, dann wären sie jetzt schon in der Champions League. Das ist schon eine gute Mannschaft", stellte Bayern-Coach Pep Guardiola bei "Sky" fest, während der Münchner Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den großen Konkurrenten aus den 70er-Jahren als "gut organisiert und diszipliniert" lobte.

Wie groß die Wertschätzung für den fünfmaligen deutschen Meister inzwischen wieder ist, zeigt, dass die Münchner nach der 7:1-Gala in Rom mit dem Punkt im Borussia-Park durch die Bank zufrieden waren. Die Gladbacher, die zuletzt in der Meistersaison 1976/77 die ersten neun Bundesligaspiele nicht verloren hatten, trauerten ihrerseits einigen vergebenen Kontermöglichkeiten nach. "Es war ein mitreißendes Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir die größeren Chancen gehabt", sagte Sportdirektor Max Eberl, der es gemeinsam mit Favre geschafft hat, einen ausgeglichen breiten Kader auf die Beine zu stellen, der auch den Belastungen von drei Wettbewerben bisher standhält.

Sommer als perfekter ter-Stegen-Nachfolger

Torhüter Yann Sommer hat sich bisher als guter Ersatz für den zum FC Barcelona gewechselten Marc-André ter Stegen erwiesen. Die Gladbacher Defensive hat erst vier Gegentore in der Liga zugelassen und nach vorne sorgen Max Kruse, Andre Hahn und Co für ein schnelles Umschaltspiel, das auch die Bayern vor einige Probleme stellte. "Wir haben den Bayern alles abverlangt. Wir sind weiter ungeschlagen und haben es geschafft, unsere Serie gegen die beste Mannschaft der Welt fortzusetzen", sagte Hahn.

Trotz des starken Saisonstarts hebt rund um den Borussia-Park aber niemand ab, dafür sorgt schon Trainer Favre. "In der Tabelle ist es sehr eng. Wir haben Geduld und wissen, wohin wir wollen. Natürlich sind wir ehrgeizig, aber wir gehen von Spiel zu Spiel", sagte der Schweizer, der mit seiner Mannschaft am Mittwoch in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Eintracht Frankfurt gastiert. Dort fehlt Mittelfeldspieler Granit Xhaka, der gegen die Bayern einen Bänder- und Kaspelriss im rechten Sprunggelenk erlitt. Der Schweizer fällt die nächsten Spiele aus.

Patrick Herrmann hat unterdessen die Taktik schon einmal vorgegeben. "Wir stehen extrem kompakt in der Defensive und lassen den Gegner kaum zur Entfaltung kommen. Das ist momentan unser Erfolgsrezept - darauf können wir in den kommenden Wochen weiter aufbauen", sagte Herrmann. Das mussten auch die Bayern feststellen.

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sid