25.08.2014 12:32 Uhr

Underdog Paderborn fühlt sich angekommen

Der SC Paderborn bejubelt das späte 2:1 gegen Mainz
Der SC Paderborn bejubelt das späte 2:1 gegen Mainz

Der SC Paderborn hat mit einem starken Bundesliga-Debüt überrascht. Die Brust des Überraschungsaufsteigers ist nach nur einem Spiel breit geworden.

"Paderborn ist erstklassig" prangt es in der Stadt an allen Ecken. Am Bahnhof, am Rathaus und natürlich auch am Stadion des SC Paderborn. Der 53. Bundesligist der 52-jährigen Geschichte hat in seinem ersten Ligaspiel beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 den markigen Worten durchaus Taten folgen lassen. Der Underdog aus Ostwestfalen fühlt sich schon angekommen im Fußball-Oberhaus.

"Es ist zwar erst ein Bundesligaspiel gespielt. Aber wir haben vielen, die uns teilweise als Kot bezeichnet haben, gezeigt, dass wir verdient in der ersten Liga spielen", sagte Trainer André Breitenreiter nach dem couragierten Auftritt seiner Mannschaft, die mit sechs Bundesliga-Debütanten gegen den Vorjahres-Siebten nur um Sekunden den Sieg verpasste.

Breitenreiter lobt die Leistung

"Wenn man sieht, dass wir nach unserem ersten Bundesligaspiel sogar ein bisschen enttäuscht sind, keine drei Punkte geholt zu haben, sagt das genug aus über unsere Leistung. Wir hätten es heute verdient zu gewinnen", kommentierte Breitenreiter den Mainzer Last-Minute-Ausgleich durch Ja-Cheol Koos (90.+4) verwandelten Foulelfmeter. Vor dem Spiel wäre dieses Ergebnis gewiss "ein Erfolg gewesen".

Abwehrspieler Jens Wemmer sah es kaum anders: "Wir müssen die Bälle in der Schlussphase einfacher klären. Dann hätten wir das Spiel gewonnen. So ist es eine gefühlte Niederlage." Dass Paderborn sich selbst "um den Lohn gebracht" hat, wie der 28-Jährige festhielt, nahm Breitenreiter seiner Mannschaft nicht krumm. Immerhin hatte diese ein 0:1 durch Elias Kachunga (37.) und Uwe Hünemeier (87.) durchaus verdient gedreht: "Für so eine Leistung zahle ich gerne Lehrgeld."

Nächster Coup gegen den HSV?

Gegen Liga-Dino Hamburger SV peilt das jüngste Mitglied des Oberhauses jedenfalls den nächsten Coup an: "Wir können mit breiter Brust nach Hamburg fahren. Ohne zu überdrehen, haben wir überall mit einem guten Plan und der richtigen Ausrichtung eine Chance auf Punkte", betonte der 40 Jahre alte frühere HSV-Stürmer Breitenreiter. Sportdirektor Michael Born pflichtete seinem Übungsleiter bei: "Wir werden in jedes Spiel gehen, um zu punkten. Nach der Leistung von heute können wir sehr optimistisch zum HSV reisen."

Bei aller Euphorie ist man in Paderborn aber weit davon entfernt, die Bodenhaftung zu verlieren. In der Freude über den gelungenen ersten Auftritt wies Breitenreiter rasch auf die Realitäten hin: "Wir haben über Nacht kein neues Trainingsgelände bekommen. Trainingstechnisch und wirtschaftlich haben wir immer noch die schlechtesten Voraussetzungen in der Liga." Aus diesen hat der laut Breitenreiter "krasseste Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte" allerdings beim Debüt viel gemacht. Fortsetzung folgt.

Mehr dazu:
>> Erster Bundesliga-Punkt für Paderborn

sid

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