20.07.2014 14:42 Uhr

Altach besteht Reifetest und leckt Blut

Darijo Pecirep und Louis N'Gwat-Mahop kümmern sich um Michael Madl
Darijo Pecirep und Louis N'Gwat-Mahop kümmern sich um Michael Madl

Mit dem 1:0-Heimsieg über Sturm Graz hat Aufsteiger Altach am Samstag einen Traumstart in die Bundesliga erwischt. Fünf Jahre nach dem Abstieg meldeten sich die Vorarlberger mit einer guten Leistung zurück, nach der sich die Verantwortlichen vorerst wohl keine Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen. "Wir haben die Reifeprüfung bestanden", erklärte Siegtorschütze Felix Roth.

"Es war ein verdienter Sieg", resümierte Altachs defensiver Mittelfeldmann Philipp Netzer, dessen Team von Beginn an keinen Respekt vor den Grazern zeigte. In den jüngsten drei Saisonen hatte der Aufsteiger im ersten Spiel nie getroffen und auch keinen Sieg feiern können. "Wir waren sehr, sehr diszipliniert und haben Siegeswille gezeigt", freute sich Trainer Damir Canadi. Roth kündigte auch den nächsten Gegnern harte Duelle an: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, es liegt an uns, jeden Samstag so ein Spiel abzuliefern, dann wird es für jeden Gegner schwer uns zu schlagen."

Ernüchterung bei Sturm

Bei Sturm herrschte hingegen Ernüchterung. Die Gäste agierten im neuen 4-3-2-1-System mit Marco Djuricin als Solospitze, kamen aber nur zu wenigen Einschussmöglichkeiten. Die beste vergab Djuricin kurz vor der Pause, schloss dabei zu hastig ab. "Die Chance muss man einfach ausnutzen, dann ist es ein komplett anderes Spiel", ärgerte sich Sturm-Coach Darko Milanič, der aber trotz des Fehlstarts ruhig blieb.

"In der ersten Hälfte war kaum Raum für uns, der Gegner war in der eigenen Hälfte sehr konsequent", resümierte Milanič. "Sie haben uns über Konter oder Standards gefährdet. Wir haben in der zweiten Hälfte gut begonnen, ich habe ein gutes Gefühl gehabt, es waren mehr Räume da, wir konnten besser spielen, haben aber unsere Chancen nicht ausgenutzt."

Glasner freut sich nun schon auf Rapid

Neben Altach durften auch der WAC und die SV Ried über Auftaktsiege jubeln. Ried-Trainer Oliver Glasner sah beim 3:1 Heimerfolg über Wr. Neustadt freilich noch Verbesserungspotenzial. "Dass noch nicht alles gleich über 90 Minuten funktionieren kann, ist normal", sagte der Neo-Coach. "Immerhin haben wir neun Spieler verloren und acht dazubekommen." Das Rieder Urgestein blickte schon mit Vorfreude auf das Gastspiel bei Rapid am kommenden Samstag: "Wir werden auch dort unsere Chancen bekommen, wobei es sehr wichtig sein wird, kompakt zu verteidigen."

Die Spieler zeigten sich nicht zuletzt über das erfolgreiche Pressing erfreut. "Es passen hier einige Dinge gut, vor allem die Laufwege. Die Vorgabe mit unserem Pressing und dem neuen System hat ideal gepasst", lautete das Fazit von Neuzugang Thomas Murg. Ähnlich sah es Clemens Walch: "Das Pressing hat sehr gut funktioniert", sagte der Mittelfeldmann, fand es allerdings "weniger gut, dass wir unser Spiel nicht über 90 Minuten durchgezogen haben."

Knaller beklagt die schwache Chancenauswertung

Der WAC agierte beim 4:1 bei der Admira effizienter und sorgte dafür, dass die Niederösterreicher zum siebenten Mal en suite mit einer Niederlage in eine Bundesligasaison starteten. "Ein 4:1 hätte man nicht erwarten können, aber aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg in dieser Höhe nicht unverdient", befand WAC-Coach Dietmar Kühbauer an seiner ehemaligen Wirkungsstätte.

Kühbauers Pendant Walter Knaller beklagte vor allem die vergebenen Chancen: "Wir hatten dazu nach vorne nicht die Effektivität, die den WAC auszeichnet, im Strafraum war das zu wenig. Wir müssen schnell daraus lernen, 'nachtunen' und am nächsten Samstag gegen Altach wieder angreifen."

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apa

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