28.05.2014 13:07 Uhr

Pressing ist Baumgartners oberste Prämisse

Gerald Baumgartner hat mit der Wiener Austria viel vor
Gerald Baumgartner hat mit der Wiener Austria viel vor

"Ich werde meine Linie durchziehen", kündigte Austria Wiens neuer Trainer Gerald Baumgartner gleich bei seiner Antritts-Pressekonferenz im Bauch der Generali Arena an. Pressing à la Borussia Dortmund, mit einer Prise RB Salzburg heißt das Rezept, das der 49-Jährige in seiner Amtszeit bei den Violetten kochen will, um kurzfristig wieder in den Europacup zu kommen. Langfristig will er in Österreich eine bestimmende Rolle spielen.

Der Andrang war groß, der Presseraum in der Generali Arena war voll mit Journalisten. Neuland für Baumgartner: "Ich muss erst lernen, mit den vielen Kameras umzugehen. Ich weiß, was da auf mich zukommt." Der gebürtige Oberndorfer gilt – ebenso wie der entlassene Nenad Bjelica - als harter Hund. "Ich will mein Spielsystem, welches ich in den letzten Jahren praktiziert habe, so schnell wie möglich in die Mannschaft einfügen. Dann werden wir erfolgreich sein. Ich als Trainer bin dafür verantwortlich, dass die Mannschaft mitzieht."

Seine Spielausrichtung beruht vor allem auf dem Prinzip Pressing. "Das System in Dortmund war Vorreiter für das System in Salzburg. Ich will das mit der Austria ähnlich machen, aber auch eigenständig sein", meinte Baumgartner, der seinen Co-Trainer Renato Gligoroski aus St. Pölten mitnimmt.

"Gerald Baumgartner hatte in Salzburg sehr gute Lehrjahre. Man hat gesehen, wie seine Mannschaften aufgetreten sind. Wir wollen natürlich unsere Philosophie mit offensivem Pressing weiter verfolgen", so Sport-Vorstand Thomas Parits, der sich von seiner Trainerwahl sichtlich überzeugt zeigte.

Gager entscheidet sich bis Montag

Um dafür zu sorgen, dass eben alle gemeinsam mit anpacken, muss rasch ein Draht zum Team gefunden werden. "Ich werde versuchen, einen schnellen Zugang zur Mannschaft zu finden. Mit den Führungsspielern werde ich Gespräche führen und ihnen ganz klar vermitteln, was ich mir von ihnen erwarte", sprach Baumgartner, der einen Zweijahresvertrag mit Option auf Verlängerung unterschrieb. "Die Spieler müssen einfach wissen, was es heißt, ein Profi zu sein. Und sie müssen wissen, wer ihnen ihr täglich Brot gibt", fügte er hinzu. Streichelweich klingt anders.

Knapp unter 200.000 Euro soll sein ehemaliger Klub SKN St. Pölten, mit dem er via Cup einen Europapokal-Platz ergatterte, als Ablösesumme bekommen haben. Bestätigt wurde diese Summe aber nicht. "Wir sind auch bereit, kostenlos einen Spieler von uns auszuleihen", meinte Parits. Der Sport-Vorstand versprach auch Verstärkungen am Spielersektor. "Wir führen gute Gespräche, laut derzeitigem Stand werden noch zwei Spieler kommen. Mit Abgängen rechnet er nicht, ausschließen konnte er sie aber auch nicht.

Ein violettes Comeback von Rubin Okotie, der zuletzt an den dänischen Klub SønderjyskE verliehen war, steht noch in den Sternen. "Rubin hat zwar noch einen Vertrag bei uns, aber er hat auch verschiedene gute Angebote, vielleicht bleibt er sogar in Dänemark. Er kann jederzeit zurückkommen", so Parits. Auch die Zukunft von Interimstrainer Herbert Gager ist noch ungeklärt. "Er kommt am Montag Vormittag bei uns vorbei und wird uns mitteilen, ob er bleibt oder nicht." Gager gilt – neben Peter Schöttel – als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Gerald Baumgartner bei St. Pölten. So würde sich der Kreis schließen.

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js

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