14.03.2014 12:14 Uhr

Hamburg will sich durchboxen

Das Team von Mirko Slomka benötigt dringend Punkte im Abstiegskampf
Das Team von Mirko Slomka benötigt dringend Punkte im Abstiegskampf

Mit ungewöhnlichen Spezialübungen hat Trainer Mirko Slomka seine Profis vom Hamburger SV auf Härte und Kampfgeist im Abstiegskampf eingeschworen.

Vor dem Kellerduell am Sonntag im heimischen Stadion gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg stand für den Bundesligisten Boxen auf dem Stundenplan. Selbst der wegen eines Handbruchs lädierte Mittelfeldspieler Milan Badelj mischte mit und schlug vehement auf den Sandsack ein - allerdings nur mit der gesunden rechten Hand. "Wenn wir gewinnen, fahren wir nächste Woche vielleicht wieder zum Boxen", berichtete der Kroate begeistert.

Am Sonntagnachmittag sollen die Hamburger die gewonnenen Erkenntnisse umsetzen, in erster Linie natürlich per Fuß. Die Nürnberger sind das dritte Team aus dem unteren Tabellendrittel, das sich binnen 15 Tagen im Kampf um den Klassenverbleib mit den Hamburgern misst. Zuvor ging das Duell mit Werder Bremen mit 0:1 verloren, gegen Eintracht Frankfurt gab es ein 1:1. Tippelschritte nützen dem auf dem Relegationsplatz verharrenden HSV nicht mehr. "Die nächsten drei Spiele sind sehr, sehr entscheidend", verkündete Sportchef Oliver Kreuzer. Nach Nürnberg geht es zum taumelnden Tabellennachbarn VfB Stuttgart, dann kommt der noch schlechter platzierte SC Freiburg.

Die Hamburger stecken weiterhin in einem Dilemma. Gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag fehlten zehn verletzte oder erkrankte Profis, derzeit sind es sieben. Bitter wiegt der erneute Ausfall von Torjäger Pierre-Michel Lasogga. Der mit elf Toren beste HSV-Schütze muss sich wegen seiner hartnäckigen Muskelverhärtung weiterhin von DFB-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandeln lassen. Vertreter Jacques Zoua - so sehr er sich auch mühte in 20 Bundesliga-Einsätzen - kann den Leihprofi von Hertha BSC nicht ersetzen. Wenigstens kehrt Rafael van der Vaart nach überstandener Grippe zurück. Möglich ist, dass der Kapitän die vorderste Position auf dem Rasen einnimmt und Zoua verdrängt.

Dennoch hat der Slomka-Optimismus die Hamburger Profis erfasst. "Ich habe das Vertrauen, dass wir die Klasse halten", beteuerte Badelj. Die positive Stimmung wird gestärkt durch die Erinnerung an das Hinspiel in Nürnberg. Da hatten die Hamburger mit 5:0 ihren höchsten Saisonsieg eingefahren. Lasogga erzielte dabei einen Hattrick. Doch er muss diesmal vor dem Fernseher die Daumen drücken.

Personalsorgen plagen indes auch die Nürnberger. Ihnen fehlen in Makoto Hasebe, Timo Gebhardt, Daniel Ginczek und Timothy Chandler ohnehin vier wichtige Stammkräfte, jetzt muss auch noch Per Nilsson passen. Der schwedische Innenverteidiger hat im Training einen Muskelfaserriss erlitten. Hoffnung besteht dagegen bei Torhüter Raphael Schäfer, der zuletzt über Hüftprobleme klagte.

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