13.11.2023 08:56 Uhr

Mitterdorfer für Länderspiele optimistisch

ÖFB-Boss Mitterdorfer glaubt an erfolgreiche November-Länderspiele
ÖFB-Boss Mitterdorfer glaubt an erfolgreiche November-Länderspiele

ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer hofft im letzten EM-Qualifikationsspiel am Donnerstag in Tallinn gegen Estland und fünf Tage später im Testmatch in Wien gegen Deutschland auf einen erfolgreichen Jahresabschluss der österreichischen Nationalmannschaft. Der Kärntner geht davon aus, dass die Partie gegen die Balten nicht auf die leichte Schulter genommen wird und das Duell mit dem DFB-Team ein echtes Highlight wird.

Vor dem Gastspiel in Estland ist die ÖFB-Auswahl bereits fix für die EURO 2024 in Deutschland qualifiziert, die Chance auf Endrang eins in der Quali ist nicht viel mehr als theoretischer Natur. "Trotzdem wird das Estland-Match total ernst genommen. Wir können noch immer Gruppenerster werden, und generell stärkt jeder Erfolg deinen Weg. Deshalb glaube ich, dass die Mannschaft sehr fokussiert an diese Aufgabe herangehen wird und unbedingt gewinnen will", erklärte Mitterdorfer.

Danach steigt im ausverkauften Happel-Stadion das Kräftemessen mit dem kommenden EM-Gastgeber. "Ein Spiel gegen Deutschland ist immer eine spannende Herausforderung und hat einen riesigen Reiz. Jeder Spieler und Fan freut sich drauf", betonte der ÖFB-Präsident.

Freude beim ÖFB-Präsidenten

Die Freude bei Mitterdorfer über die vorzeitige und souverän fixierte EM-Teilnahme ist groß - ebenso wie die Freude über die Erfolge auf anderen Ebenen. "Das Frauen-Team ist mit drei WM-Teilnehmerinnen in einer Nations-League-Gruppe und hat alle Chancen, Zweiter zu werden - das ist sensationell", sagte der 58-Jährige und wies auch auf das positive Abschneiden der Nachwuchsauswahlen hin.

Das "alte" U-19-Frauen-Team kämpft am 4. Dezember im Play-off in Barcelona gegen Island um ein Ticket für die U-20-WM in Kolumbien, die "neue" U-19 stieg mit drei Siegen aus drei Partien in die nächste EM-Quali-Phase auf. Das gilt auch für die Frauen-U-17 und die Burschen-U-17. Die Burschen-U-19 kam mit zwei Unentschieden und einem Erfolg ebenfalls als Gruppenerster noch vor England weiter.

Daher sieht Mitterdorfer die Basis für weitere Erfolge des A-Teams gelegt. "Das sind Zeichen, dass wir auch in Zukunft gut aufgestellt sind. Der Weg, der auf Initiative von Teamchef Ralf Rangnick und Sportdirektor Peter Schöttel eingeschlagen wurde, macht sich bezahlt."

Jedes Männer-Nachwuchsteam hat mittlerweile eine Schnittstelle zum sportlichen Betreuerteam von Rangnick zur Seite gestellt bekommen, womit unter anderem eine durchgängige Spielphilosophie gewährleistet sein soll. "Diese Maßnahme greift immer mehr", stellte Mitterdorfer fest.

Weniger gut läuft es jedoch bei der ÖFB-U-21-Mannschaft, die in der EM-Quali derzeit nur auf Platz drei liegt. Dies führte zu Spekulationen über ein Ende der Zusammenarbeit mit Teamchef Werner Gregoritsch, doch Mitterdorfer wiegelte ab: "Das ist derzeit kein Thema. Ich schätze Gregoritsch als Trainer und Mensch sehr und glaube, dass er mit seinem Staff eine ausgezeichnete Arbeit macht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie es in der Quali noch drehen."

Mitterdorfer betont Wichtigkeit der Fans

Abseits von sportlichen Angelegenheiten warten auf Mitterdorfer in den kommenden Tagen und Wochen noch weitere wichtige Themen. So soll etwa das ÖFB-Trainingszentrum in Aspern demnächst endgültig finalisiert werden. Lediglich die Förderfreigabe durch das Finanzministerium steht noch aus, sie könnte in dieser Woche eintreffen. "Das Ziel ist ein Baustart Ende November, Anfang Dezember", sagte Mitterdorfer. Mit einer Fertigstellung sei im Laufe des Jahres 2025 zu rechnen.

Auf der Agenda steht neben einer bereits in die Wege geleiteten Compliance-Richtlinie für ehrenamtliche und angestellte Mitarbeiter des Verbandes auch eine ÖFB-Reform, über die zuletzt im Präsidium diskutiert wurde. "Es ist eine Notwendigkeit, sich weiterzuentwickeln", meinte Mitterdorfer.

Mit gravierenden Änderungen wie zum Beispiel einem hauptamtlichen, also bezahlten Präsidenten, ist aber wohl nicht zu rechnen. "Ein hauptamtlicher Präsident ist nicht das Kernthema. Kernthema ist, dass es strukturierte Abläufe gibt. Die Aufgaben müssen klar definiert sein, es muss ein gutes Miteinander geben", erklärte der ÖFB-Chef.

Diesbezüglich sieht Mitterdorfer eine positive Entwicklung, schließlich gehören öffentlich ausgetragene Streitigkeiten im Präsidium seit seinem Amtsantritt im Juli der Vergangenheit an. "Wir haben jetzt seit Monaten Ruhe, die sportlichen Themen stehen im Vordergrund", resümierte Mitterdorfer.

Ein Burgfrieden soll auch mit so manchen unzufriedenen Fans hergestellt werden - erst im Oktober kündigte die führende Gruppierung "Hurricanes" im Heimspiel gegen Belgien ihren Rückzug wegen "geringer Wertschätzung" an. Nun kommt es am kommenden Sonntag in einem Lokal im Prater zu einem Treffen mit Nationalteamanhängern, an dem neben Mitterdorfer auch Rangnick und die Teamspieler teilnehmen. "Mir ist es wichtig, dass die Fans die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen", betonte Mitterdorfer.

apa

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