15.10.2023 08:42 Uhr

ÖFB-Boss warnt vor Aufgabe in Aserbaidschan

Klaus Mitterdorfer steht dem ÖFB seit 100 Tagen vor
Klaus Mitterdorfer steht dem ÖFB seit 100 Tagen vor

100 Tage ist Klaus Mitterdorfer am Spieltag als neuer ÖFB-Präsident im Amt. Der 58-jährige Kärntner möchte am Montag mit einem Sieg in Baku aber auch das EM-Ticket für Österreichs Nationalteam feiern. Die Österreicher reisten als Favorit ans Kaspische Meer. "Wir müssen konzentriert sein. Selbstläufer ist das in Aserbaidschan sicher keiner", meinte Mitterdorfer vor der langen Reise im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Belgien hat das ÖFB-Team in Baku und einen Monat später in Estland (16. November) noch zwei Chancen, die für die EM-Teilnahme nötigen zwei Punkte zu holen. Unter Berücksichtigung der Ausfälle bewertete Mitterdorfer die Partie gegen die Belgier sehr positiv. "Es war ein sehr großer Wille da, das Spiel zu drehen." Kein Fan habe enttäuscht das Stadion verlassen. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie Charakter hat. Das sollte uns Kraft geben für die nächsten zwei Spiele."

Verbindendes Element im ÖFB-Präsidium

Zum Jahresabschluss wartet am 21. November in einem Test in Wien noch Deutschland. Wie das Belgien-Spiel ist auch das Duell mit dem EM-Gastgeber im Ernst-Happel-Stadion längst ausverkauft. Vordergründig geht es für den ÖFB in den nächsten Wochen um die Umsetzung des Trainingszentrums in Wien-Aspern. Danach will Mitterdorfer aber auch in Ruhe über künftige Möglichkeiten für eine bessere Stadion-Infrastruktur diskutieren. "Es ist eine Begeisterung für das Nationalteam da, mit der sollte man in alle Richtungen denken", meinte der Verbandschef.

Die jüngsten Großereignisse sind allesamt an mehrere Länder vergeben worden - erst vergangene Woche die EM 2028 an Großbritannien und Irland sowie die EM 2032 an Italien und die Türkei. Auf lange Sicht könnte ein derartiges Projekt mit österreichischer Beteiligung auch in Wien frischen Wind in die Stadionfrage bringen. "Turniere mit 48 (WM) und 24 (EM) Teilnehmern sind für ein Land nicht mehr so leicht zu gestalten", sagte Mitterdorfer. "Sich mit anderen Nationen als Ausrichter zusammenzutun, ist schon spannend - sportlich wie wirtschaftlich."

Als verbindendes Element will der neue Boss auch im ÖFB-Präsidium wirken. Die Grabenkämpfe im Führungsgremium sind in seiner Amtszeit bisher weniger stark nach außen getreten als davor. Die nächste Sitzung steht kommenden Samstag (21. Oktober) bevor. "Ich versuche, alle mitzunehmen und ausgleichend zu wirken", meinte der Jurist. "Jeder hat seine Stärken und Vorzüge."

Das gilt auch für ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer und den wirtschaftlichen Geschäftsführer Bernhard Neuhold, deren belastetes Verhältnis in der Vergangenheit immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt hat. "Wenn es Themen gibt, wo man sich ausreden muss, machen wir drei das im engsten Kreis", schilderte Mitterdorfer. Er wünsche sich ein Miteinander. Die Mindestanforderung an seine beiden operativen Führungskräfte: "Es darf keine Themen geben, die Abläufe oder Weiterentwicklungen blockieren."

apa

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