13.10.2023 06:57 Uhr

ÖFB-Team kann gegen Belgien EM-Ticket lösen

Ralf Rangnick tüftelt noch an der Aufstellung
Ralf Rangnick tüftelt noch an der Aufstellung

Österreichs Nationalteam könnte am Freitag (20.45 Uhr/ServusTV) einen großen Coup landen. Mit einem Heimsieg im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion gegen Belgien wäre die ÖFB-Auswahl vorzeitig zum dritten Mal in Serie für eine EM-Endrunde qualifiziert. Auch dem Gruppensieg und einer besseren Setzung bei der EM-Auslosung wäre das Team von Ralf Rangnick dadurch sehr nah. Gelingen muss das Husarenstück allerdings ohne große Namen wie David Alaba und Marko Arnautovic.

"Es ist ein Endspiel um Platz eins in der Gruppe", sagte Rangnick. "Wir werden alles versuchen, das Spiel zu gewinnen und die Qualifikation als Gruppensieger zu beenden." Einfach werde die Aufgabe nicht zuletzt wegen der zahlreichen Ausfälle nicht. "Wir müssen den Belgiern als Team richtig Probleme bereiten. Dass wir das können, haben wir auch in Belgien (1:1) schon gezeigt. Wir brauchen als Mannschaft eine geschlossene Topleistung. Dann ist es auch möglich, dass wir dieses Spiel gewinnen."

Kopfzerbrechen bereitet Rangnick die Personalauswahl. "Es ist aber nicht so, dass wir erst seit zwei Tagen wissen, dass viele Spieler ausfallen", betonte der Deutsche. Aus dem aktuellen 26-Mann-Kader wurde einzig Michael Gregoritsch nach seinen Wadenproblemen nicht rechtzeitig fit. Dortmund-Mittelfeldmann Marcel Sabitzer scheint dagegen einsatzfähig.

Rechtsverteidiger gesucht

Improvisieren muss Rangnick vor allem im Sturmzentrum und auf der Rechtsverteidiger-Position, wo Stefan Posch und Phillipp Mwene fehlen. "Wir werden dort irgendjemanden hinstellen müssen, der das im Nationalteam noch nicht gespielt hat", sagte der 65-Jährige. Konrad Laimer, der die Rolle mitunter auch bei Bayern München bekleidet, sei eine Option, "aber nicht die einzige".

Rangnick hätte Laimer im Spiel gegen den Ball gerne weiter vorne zur Verfügung, ganz ausgeschlossen ist daher auch eine defensive Dreierkette mit Kevin Danso, Philipp Lienhart und Maximilian Wöber nicht. Das Personal würde es dem Teamchef auch ermöglichen, im Spielverlauf zwischen beiden Systemen zu wechseln. Rangnick: "Wir werden versuchen, jeden Spieler auf seiner bestmöglichen Position zum Einsatz zu bringen."

Allerdings ist auch im Angriff Kreativität gefragt. Christoph Baumgartner werde definitiv beginnen - ob ganz vorne, ließ Rangnick aber offen. "Wenn wir überhaupt noch einen Vorteil daraus ziehen, dass so viele Spieler fehlen, ist es, dass die Belgier auch nicht genau wissen, wie wir spielen."

Einziger ausgewiesener Zielspieler im Kader ist Sasa Kalajdzic, der nach seinem im Vorjahr erlittenen Kreuzbandriss in der Premier League erst vier Kurzeinsätze absolviert hat. 90 Minuten traut Rangnick dem Wolverhampton-Legionär noch nicht zu. "Es ist möglich, dass er spielt. Aber er kommt aus einer langen Verletzungspause. Da muss man abwägen, ob es Sinn macht, ihn einzuwechseln oder von Beginn an zu bringen. Wir haben am Montag ja auch noch ein Spiel."

Zwei Punkte fehlen zur EM-Qualifikation

Dann gastieren die Österreicher in Aserbaidschan. Zwei Punkte benötigen die Österreicher aus den ausständigen drei Spielen noch, um das EM-Ticket für Deutschland 2024 aus eigener Kraft zu fixieren. Mit zwei Remis wäre man bereits durch. "Wir wollen alles dafür tun, uns in den nächsten zwei Spielen endgültig zu qualifizieren", erklärte Rangnick. Im Idealfall soll das mit mehr als 45.000 Fans im Rücken bereits in Wien gelingen. Auch Kapitän Alaba, der Rekordinternationale Arnautovic und der ebenfalls verletzte Posch werden anwesend sein.

Prominente Verletzte gibt es auch bei den Belgiern. Neben Kapitän Kevin De Bruyne fehlen auch Torhüter Thibaut Courtois oder Arsenals Leandro Trossard. "Wir haben ein paar Ausfälle mehr", betonte Rangnick. "Bei uns fehlen sieben oder acht Erste-Elf-Spieler, bei den Belgiern drei." Mit Romelu Lukaku verfügen die "Rode Duivels" (Rote Teufel) zudem immer noch über den mit acht Toren treffsichersten Angreifer der laufenden EM-Qualifikation.

"Wir wissen, dass die Belgier auf einzelnen Positionen topbesetzt sind - vor allem im Sturm und im Mittelfeld", sagte Rangnick über den Weltranglisten-Fünften. "Wir sind auf einem guten Weg. Wir wissen aber auch, dass das Spiel noch einmal eine richtige Challenge wird als Mannschaft."

Die Österreicher sind jahresübergreifend acht Länderspiele ungeschlagen. Gegen die Belgier ist die ÖFB-Auswahl allerdings seit 1959 sieglos. Endet diese Durststrecke, wäre es möglich, die Qualifikation wie einst jene für die EM 2016 unter Marcel Koller mit nur Siegen und einem Remis abzuschließen. Damals waren allerdings zehn Partien zu absolvieren, diesmal sind es nur acht. Zum Abschluss geht es für Österreich nach der Partie in Aserbaidschan (16. Oktober) nur noch nach Estland (16. November).

apa

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