26.09.2023 20:17 Uhr

DFB-Frauen schießen Island ab

Befreiungsschlag in der Nations League für die DFB-Frauen
Befreiungsschlag in der Nations League für die DFB-Frauen

Den deutschen Fußballerinnen ist im Kampf um Olympia ein wichtiger Befreiungsschlag gelungen.

In Abwesenheit der weiterhin erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gewannen die deutlich mutigeren Vize-Europameisterinnen ihr zweites Nations-League-Spiel gegen Island in Bochum klar mit 4:0 (2:0).

Die starke Klara Bühl mit zwei Treffern (19. und 78.) sowie ihre Bayern-Kolleginnen Giulia Gwinn (35., Foulelfmeter) und Lea Schüller (68.) trafen beim ersten Heimspiel nach dem WM-Fiasko vor 14.998 Fans im ausverkauften Ruhrstadion.

"Die Erlösung ist groß. Man hat Leben gespürt in der Mannschaft. Das tut sehr gut. Wir wollten etwas gutmachen, das ist gelungen. Darauf kann man aufbauen", sagte eine strahlende Giulia Gwinn im ZDF. Auch Matchwinnerin Bühl war "unfassbar froh, dass der Knoten geplatzt ist. Es war geil und hat Spaß gemacht. Ich bin unglaublich glücklich und stolz auf die Mannschaft."

Vier Tage nach der Pleite in Dänemark (0:2) holte das von Assistentin Britta Carlson betreute DFB-Team die ersten Punkte - nur als Gruppensieger besteht weiter die Chance auf ein Ticket für Paris 2024.

Der neue DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig verfolgte die wegweisende Partie von der Tribüne aus. Nun geht es für die Verbandsspitze darum, schnellstmöglich Klarheit in der Causa "MVT" zu schaffen. Ob und wann die kritisierte Bundestrainerin zurückkehrt, ist unklar, die offizielle WM-Analyse noch nicht abgeschlossen.

Drei Änderungen bei den DFB-Frauen

Am 27. Oktober gegen Wales in Sinsheim und am 31. Oktober auf Island stehen bereits die nächsten Nations-League-Spiele an. Carlson hatte klargestellt, für die Position als Cheftrainerin nicht dauerhaft zur Verfügung zu stehen.

Ihre Startelf um Kapitänin Alexandra Popp, die ihre Zukunft im Nationalteam über dieses 133. Länderspiel hinaus offengelassen hatte, veränderte die Interimstrainerin auf drei Positionen. Gwinn begann für Felicitas Rauch, Lena Lattwein ersetzte Lina Magull und Jule Brand verdrängte Nicole Anyomi.

Angespornt von der stimmungsvollen Kulisse nahm die DFB-Auswahl nach nervösem Beginn das Heft des Handelns in die Hand, die Gäste um Abwehrchefin Glodis Viggosdottir vom FC Bayern standen tief. Beinahe die deutsche Führung besorgte allerdings zunächst eine Isländerin, Gudrun Arnardottir (16.) köpfte bei einer Klärungsaktion gefährlich auf das eigene Tor.

Kluger Diagonalball leitet 1:0 ein

Ein kluger Diagonalball von Lena Oberdorf leitete dann das verdiente 1:0 ein. Auf der linken Seite fasste Bühl sich ein Herz, dribbelte in die Mitte, bei ihrem wuchtigen Rechtsschuss aus rund 18 Metern war Telma Ivarsdottir machtlos. In der 32. Minute machte es Islands Torhüterin im direkten Duell mit Bühl (32.) besser.

Nach einem Foul von Berglind Ros Agustsdottir an Lattwein im Strafraum zeigte Schiedsrichterin Alina Pesu (Rumänien) sofort auf den Elfmeterpunkt. Gwinn schnappte sich den Ball und verwandelte sicher.

Nach der Pause kam Lea Schüller für die starke Sydney Lohmann. Die deutsche Auswahl hielt den Druck weiter hoch, viel lief über die linke Seite mit Bühl, die auch das 3:0 per Kopfball von Schüller vorbereitete - und dann von der Strafraumgrenze das vierte Tor nachlegte.

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