24.09.2023 12:06 Uhr

Olympia-Aus droht: DFB-Team muss sich "am Riemen reißen"

Nach dem verpatzten Neustart stehen die kriselnden DFB-Frauen unter Druck
Nach dem verpatzten Neustart stehen die kriselnden DFB-Frauen unter Druck

Es knirscht gewaltig. Nach dem verpatzten Neustart stehen die kriselnden DFB-Frauen unter Druck, die MVT-Frage belastet den Kampf um Olympia.

Der Druck hoch, Olympia gefährdet, die MVT-Frage offen - wie sollen die deutschen Fußballerinnen so aus der Krise finden? "Ich glaube, Silvia Neid ist verfügbar", empfahl Ex-Nationaltorhüterin Nadine Angerer via Instagram die langjährige Bundestrainerin als Retterin in der Not. Die Hilferufe für die verunsicherten Vize-Europameisterinnen werden lauter.

"Ich würde mir eine Klarheit für alle wünschen", sagte Interimstrainerin Britta Carlson nach dem 0:2 (0:1)-Trauerspiel in Dänemark angesichts der Ungewissheit um ihre abwesende Chefin Martina Voss-Tecklenburg: "Weil ich einfach möchte, dass wir Deutschland wieder so erstarken, wie es vorher mal war."

Schließlich ist keine zwei Monate nach dem WM-Debakel in Australien gleich das nächste Turnier in Gefahr. "Wir müssen uns jetzt alle am Riemen reißen", forderte Verteidigerin Kathrin Hendrich nach dem verpatzten Neustart in der Nations League. Am besten direkt im Duell mit Island am Dienstag (18:15 Uhr/ZDF).

Das Heimspiel vor über 14.000 Fans in Bochum müssen Alexandra Popp und Co. mit aller Macht auf ihre Seite reißen, um aus dem Negativstrudel herauszukommen - und den Traum von Paris nicht zu verspielen. Im neuen Wettbewerb geht es um die zwei europäischen Tickets für Olympia 2024, der Gruppensieg ist Pflicht. Da aber Island zum Auftakt Wales 1:0 bezwang, ist Deutschland in der Staffel A3 derzeit Schlusslicht.

DFB-Team unter Druck: "Müssen definitiv gewinnen"

"Klar ist, dass wir das Spiel definitiv gewinnen müssen", sagte die frustrierte Kapitänin Popp. Ebenso klar ist mit Blick auf die Nebengeräusche: "Die Situation lässt uns nicht unberührt, wir machen uns intern auch Gedanken", meinte Nationaltorhüterin Merle Frohms und äußerte vielsagend "Vertrauen in die Verantwortlichen, schnellstmöglich eine zufriedenstellende Lösung für alle zu finden".

Nach der anstehenden Partie dürfte es also für die Verbandsspitze schleunigst darum gehen, die Zukunft der Bundestrainerin zu klären. Die in die Kritik geratene Voss-Tecklenburg ist krankgeschrieben, ihre Aufarbeitung der verpatzten WM weiter nicht abgeschlossen, die Konsequenzen offen.

Auf dem Platz spiegelt sich der gefährliche Schwebezustand in massiven Problemen wider. Offensiv mangelte es dem Team gegen entschlossene Däninnen lange an Esprit - und die schon länger marode Defensive wackelte auch ob individueller Aussetzer weiter. "Man hat den Rücksack gespürt", meinte Carlson.

So hatten die DFB-Frauen bei der Heimreise von Viborg über Düsseldorf nach Essen eigentlich nur eine positive Nachricht im Gepäck: Giulia Gwinn ist zurück. Rund ein Jahr nach ihrem zweiten Kreuzbandriss feierte die "sehr stolze" Außenverteidigerin von Bayern München ihr Comeback im Deutschland-Trikot.

Aber dass nun tatsächlich Silvia Neid (59) zum Nationalteam zurückkehren könnte, dürfte ein frommer Wunsch ihrer einstigen Kapitänin Angerer bleiben. Die dreimalige Welttrainerin, die sich nach Olympiagold 2016 in Rio de Janeiro aus dem Rampenlicht verabschiedet hatte, ist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) mittlerweile hinter den Kulissen für das Trendscouting verantwortlich.

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