17.08.2023 21:27 Uhr

Austria nach verrückter Partie gescheitert

Gruber hielt Austria am Leben
Gruber hielt Austria am Leben

Für die Austria sind die internationalen Auftritte in dieser Saison beendet. Die Wiener mussten sich am Donnerstag im Drittrunden-Rückspiel der Conference-League-Qualifikation daheim gegen Legia Warschau nach einem dramatischen Finish mit 3:5 (0:2) geschlagen geben. Ein Tor von Ranftl in der 96. Minute rettete die Austria nicht in die Verlängerung, weil Muci in der zehnten Minute der Nachspielzeit noch einmal für Legia traf.

Die Austria musste nach dem 2:1 in Warschau vor einer Woche eine bittere Niederlage einstecken. Nach 0:3-Rückstand beförderte Gruber die Austria per Doppelpack (69., 82.) zwischenzeitlich in die Verlängerung. Legia legte vor 10.288 Zuschauern durch Tore von Elitim (39.), Gual (45.), Pekhart (58.) und Rosolek (87.) aber immer vor. Austrias  Jukic kassierte im Finish nach einem Kopfstoß gegen die Brust seines Gegenspielers völlig unnötig die Rote Karte (89.).

Michael Wimmer schritt nach kräfteraubenden Minuten wie seine Schützlinge gezeichnet vom Feld. Der Austria-Coach hatte auf Bewährtes gesetzt, ließ Kapitän Fischer wieder auf der Bank. Bis auf den in Polen verletzt ausgefallenen Plavotic begann jene Elf aus dem Hinspiel. Erneut musste die Austria jedoch einen frühen Ausfall wegstecken: Potzmann zwickte schon nach drei Minuten der Oberschenkel, Polster ersetzte ihn links außen.

Bei den Gästen fiel vorerst ein leerer Auswärtssektor auf. Die in einem Fanmarsch Richtung Stadion gezogenen Polen strömten erst eine knappe Viertelstunde vor Anpfiff langsam herein. Die rund 1.500 Legia-Anhänger waren von der Polizei angehalten worden, ein Transparent wurde angeblich beanstandet.

Austria stets in Rückstand

Wimmer hatte angekündigt, den Vorsprung nicht nur verwalten zu wollen. Sein Team begann forsch, als sich die Legia-Fans nach einer halben Stunde erstmals Gehör verschafften, hatte sich deren Team jedoch eine Überlegenheit erarbeitet. Die Austria brachte sich mit Patzern im Spielaufbau oft in Bedrängnis. Gruber deutete mit einem Abschluss am langen Eck vorbei zwar erste violette Torgefahr an (38.), in den folgenden Minuten bis zur Pause schlug Polens Vizemeister aber noch doppelt zu.

Beim 0:1 schnappte die Abseitsfalle nicht zu, die folgende Flanke landete vor den Füßen von Elitim, der Früchtl mit einem Knaller aus der Distanz keine Chance ließ. Die Austria hätte die Antwort geben können, Holland traf nach einem Eckball per Kopf die Latte (41.). Statt 1:1 stand es kurz vor Pausenpfiff 0:2 aus Austria-Sicht. Braunöder ließ sich im Mittelfeld den Ball abluchsen, Gual drückte die Hereingabe am langen Eck über die Linie.

Personell unverändert ging es nach Seitenwechsel weiter. 13 Sekunden waren gespielt, als Früchtl mit den Fingerspitzen das 0:3 verhinderte. Die Austria warf nun mehr nach vorne, sah gegen die resolut agierenden Gäste aber in den Zweikämpfen wenig Land. Nach nicht einmal einer Stunde folgte der nächste Nackenschlag: Legia spielte einen Konter wie aus dem Bilderbuch, Pekhart vollendete.

Gruber hielt die Austria am Leben. Der Angreifer setzte entscheidend nach und vollendete nach Doppelpass mit Fitz unter die Latte. Durch Violett ging ein Ruck, Legia schien nicht unverwundbar. Mit Schmidt kam noch ein echter Mittelstürmer für Huskovic. Der Neuzugang war kaum dabei, jubelte die Austria erneut. Fitz fand mit einem Zuckerpass Gruber, der mit Gefühl vollendete.

Die Austria witterte Höhenluft, agierte defensiv aber weiter entscheidend unachtsam. Der eingewechselte Rosolek konnte im Zentrum abschließen. Trotz Jukic' Kurzschluss raffte sich die Austria noch einmal hoch, Ranftl verwertete einen Querpass des aufgerückten Handl. Die Abwehrpatzer summierten sich jedoch im entscheidenden Gegentor. Muci ließ Sekunden vor dem Abpfiff nach einem hohen Ball mit einem Trick die ganze Hintermannschaft aussteigen und Früchtl erneut keine Chance.

apa

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