Medien: Bayern-Stars kritisieren Löw-Taktik

Beim 1:1 gegen Dänemark kassierte die deutsche Nationalmannschaft schon früh auf dem Weg zur EM einen ersten Dämpfer. Intern hat das Spiel offenbar auch für Unruhe gesorgt. Die taktischen Maßnahmen von Bundestrainer Joachim Löw sollen bei einigen Stars des FC Bayern auf Unverständnis gestoßen sein.
Wie "Bild" erfahren haben will, waren nicht alle Nationalspieler mit Löws Taktik im Vorbereitungsspiel gegen Dänemark einverstanden. Vor allem die Profis des FC Bayern hätten sich dem Blatt zufolge eine andere Aufstellung gewünscht.
Stein des Anstoßes war die Dreierkette, die gegen die Dänen von Matthias Ginter, Niklas Süle und Mats Hummels gebildet wurde - und nicht optimal funktionierte.
Ein "Großteil der Spieler", so schreibt "Bild", würde in Zukunft lieber mit einer Viererkette spielen, weil sie dieses System aus ihren jeweiligen Vereinen deutlich besser kennen.
Joachim Löw: Dreierkette bleibt eine Option
Vor allem die Offensiv- und Mittelfeldspieler sind laut des Berichts pro Viererkette. Auch Löw hat in der Abwehr offenbar ein Problem erkannt, denn schon nach dem Spiel kündigte der Bundestrainer an: "Wir müssen ein paar intensive Einheiten einstreuen, vor allem im taktischen Bereich." Ziel sei es, den Gegner besser vom eigenen Tor weghalten zu können, so Löw.
Ganz von der Dreierkette abrücken will der Bundestrainer allerdings nicht. "Die Dreierkette ist für das Turnier eine Option. Wenn wir zu null spielen oder einen Vorsprung verteidigen müssen", sagte Löw gegenüber "Bild", dass es Szenarien gibt, an denen er auch an einem bei den Spielern nicht so beliebten System festhalten will.
Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hält eine Dreierkette nicht grundsätzlich für eine falsche Taktik. "Eine Dreierkette bedeutet nicht gleichzeitig eine defensive Ausrichtung. Mit den richtigen Spielertypen hat man zwei zusätzliche Außenstürmer", so der 60-Jährige, der jedoch zu bedenken gab: "Das Problem beim Kader: Es gibt keinen offensivstarken rechten Außenverteidiger."