Auf den sprichwörtlichen letzten Drücker sprang Corentin Tolisso vom FC Bayern noch auf den französischen EM-Zug auf. Damit gerechnet hatte der Mittelfeldspieler des Rekordmeisters eigentlich nicht.

Ende Februar war die Saison von Corentin Tolisso im Prinzip gelaufen. Nachdem sich der Franzose einen Muskelsehnenriss im linken Oberschenkel zuzog, standen nicht nur die Chancen auf weitere Saisoneinsätze für den FC Bayern, sondern auch seine Chancen auf eine EM-Teilnahme äußerst schlecht. 

"Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich drei bis vier Monate ausfallen werde", erinnerte sich der Mittelfeldstar im "France Football"-Interview. Die EM-Teilnahme sei daher noch nicht mal sein Ziel gewesen. Deshalb sei er schon "etwas überrascht" gewesen, als der Anruf von Nationaltrainer Didier Deschamps kam: "Ich konnte es gar nicht glauben."

Ein unerwartet guter Heilungsverlauf führte dazu, dass Tolisso sogar für den FC Bayern in der abgelaufenen Saison noch einmal auf dem Platz stand. "Die Ärzte und Physios des FC Bayern haben [nach sechs Wochen] gesehen, dass ich mich schon wieder gut bewegen kann. [...] Es war ein Rennen gegen die Zeit", erklärte der 26-Jährige.

Mitspieler beim FC Bayern waren extra Motivation

Dass er in der EM-Vorrunde auf zahlreiche Bayern-Kollegen treffen könnte, motivierte ihn laut eigener Aussage zusätzlich: "Als ich [in der Reha] gearbeitet habe, habe ich sie draußen spielen sehen. Ich habe mir gesagt, dass ich gegen sie spielen und im ersten Spiel schlagen möchte. Wir kennen die Rivalität zwischen Deutschland und Frankreich. Natürlich wollte ich für dieses Match zurückkommen."

Den amtierenden Weltmeister bezeichnete Tolisso immer noch als "bestes Team der Welt". "Wir haben es 2018 bewiesen. Heute sind nicht mehr exakt die gleichen Spieler da, aber ich glaube, wir sind stärker, weil wir erwachsener geworden sind. Das macht uns noch stärker."