29.11.2019 09:55 Uhr

Zoff in Spanien: Moreno schießt gegen Enrique zurück

Mit Luis Enrique zerstritten: Robert Moreno
Mit Luis Enrique zerstritten: Robert Moreno

Aus ziemlich guten Freunden sind ziemlich beste Feinde geworden. Fast zehn Jahre arbeiteten Luis Enrique und Robert Moreno Seite an Seite, doch von trauter Einigkeit ist wenig übrig geblieben. Die Posse um den Posten des spanischen Nationaltrainers mutiert vor den Augen einer ganzen Fußballnation zur Schlammschlacht.

Als Reaktion auf die heftigen Vorwürfe seines Vorgängers und Nachfolgers als Nationaltrainer berief Moreno am Donnerstag eigens eine Pressekonferenz ein. Die Attacken seines ehemaligen Mentors Enrique konnte er einfach nicht auf sich sitzen lassen: Die Eskalation war perfekt. "Das ist nicht das, was ich will", sagte Moreno in Barcelona: "Aber ich wurde persönlich angegriffen. Also werde ich erzählen, was passiert ist."

Der zurückgekehrte Nationaltrainer Enrique hatte seinen zwischenzeitlichen Vertreter und vorherigen Co-Trainer Moreno am Mittwoch angegriffen. "Ich verstehe, dass für ihn ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen ist, für den er hart gearbeitet hat. Aber aus meiner Sicht ist das illoyal. Ich würde so etwas nie tun", sagte Enrique, der mit Moreno schon beim FC Barcelona, Celta Vigo und AS Roma zusammengearbeitet hat. "Ambitionen zu haben, ist eine Tugend, aber überambitioniert zu sein, eine große Schwäche."

Gerade den Vorwurf der Illoyalität wollte der 42-Jährige, der vor knapp zwei Wochen entlassen worden war, auf keinen Fall im Raum stehen lassen: "Ich denke, er hat mich mit Worten beschriftet, die hässlich und mir nicht zuzuschreiben sind", sagte Moreno: "Ich denke, die Jahre werden vergehen, und ich werde das immer noch nicht verstehen."

"So jemanden möchte ich nicht in meinem Stab haben"

Assistent Moreno hatte Spanien als dessen Ersatz zur Endrunde geführt, weil sich Enrique voll um seine schwer erkrankte und inzwischen verstorbene Tochter Xana kümmern wollte. Laut Enrique habe Moreno den Posten erst nach der EM wieder aufgeben wollen. Dies habe er allerdings abgelehnt. "So jemanden möchte ich nicht in meinem Stab haben", sagte der frühere Nationalspieler, dessen Vertrag bis zur WM 2022 in Katar läuft.

Dieser Darstellung widerspricht Moreno nun ausdrücklich: "Ich bat ihn um ein Treffen, um ihn zu umarmen und meine Unterstützung zu vermitteln. Es schien angebracht, ihm zu sagen, dass ich, wie ich es gleich zu Beginn schon betont hatte, zur Seite treten würde, wenn er sich entschließt, zurückzukehren. Darauf sagte er mir, dass er mich nicht mehr will. Ich weiß ehrlich immer noch nicht, warum er nicht mehr möchte, dass ich mit ihm zusammenarbeite."

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