20.07.2016 18:48 Uhr

Streichsbier: U19 vor "eigenem Finale"

Guido Streichsbier und sein Toptorschütze Philipp Ochs (r.)
Guido Streichsbier und sein Toptorschütze Philipp Ochs (r.)

Statt am Donnerstag gegen England oder Frankreich um das Finale bei der U19-Europameisterschaft in Baden-Württemberg zu kämpfen, zittern die deutschen Junioren im Playoff-Spiel gegen die Niederlande (19:00 Uhr) um das Ticket zur U20-Weltmeisterschaft 2017 in Südkorea. Nach der insgesamt enttäuschenden Heim-EM muss der Weltmeister-Nachwuchs in Sandhausen den Erzrivalen besiegen, um im nächsten Jahr den nächsten Anlauf auf einen Titel zu starten.

"Das wird unser eigenes, kleines Finale. Wer nächstes Jahr eine WM spielen will, der ist jetzt gefordert", sagte U19-Trainer Guido Streichsbier.

Bereits nach dem wichtigen Sieg gegen Österreich (3:0), mit dem sich die Deutschen für das Play-off-Match qualifiziert hatten, betonte Kapitän Benedikt Gimber (SV Sandhausen) die Wichtigkeit einer WM-Teilnahme. "Nächstes Jahr sind sie dann in ihrer Entwicklung weiter und können dann den großen Erfolg einfahren, den sie sich alle wünschen", sagte Streichsbier am Mittwoch dem "SID".

Fehlen wird den Deutschen gegen die Niederlande der Leipziger Gino Fechner, der im defensiven Mittelfeld bislang ein starkes Turnier gespielt hatte. Er sah gegen Österreich seine zweite Gelbe Karte der EM und muss für die Play-off-Partie aussetzen. Für den verletzt abgereisten Stammkeeper Dominik Reimann (Borussia Dortmund) wird erneut der Mainzer Florian Müller zwischen den Pfosten stehen.

Neuerung im Test

Mit Beginn der K.o-Spiele wartet außerdem eine interessante Neuerung auf die Teams. In beiden Halbfinals und dem WM-Playoff ist im Falle einer Verlängerung eine vierte Auswechslung gestattet. Damit will die UEFA der Überbelastung der Spieler entgegenwirken.

Im Rahmen der U19-Europameisterschaften 2016 und 2017, der U19-Frauen-Europameisterschaft 2016 und 2017 sowie der U21-EM 2017 wird diese Maßnahme getestet. Auch bei Olympia in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) werden die Trainer in der Verlängerung ein viertes Mal wechseln dürfen.

Dass es beim aktuellen Turnier noch nicht für den großen Wurf reichte, lag jedoch nicht an der mangelnden Physis der deutschen U19. Die Pleiten in der Vorrunde gegen Italien (0:1) und Portugal (3:4) waren durch eigene spielerische Versäumnisse herbeigeführt und brachten die Mannschaft um das Halbfinale.

Flick malt schwarz

Nachdem man sich bereits im Duell mit Österreich gegen den Super-GAU bei der Heim-EM stemmte, gilt es nun gegen Holland erneut der Erwartungshaltung standzuhalten. "Das Spiel wird mit Sicherheit nicht einfach. Die Gruppe B ist meiner Meinung nach fast noch einen Tick besser", sagte DFB-Sportdirektor Hansi Flick bereits nach dem Spiel gegen Österreich.

Auch die Holländer stehen nach einer verkorksten Vorrunde unter Druck, immerhin geht es für sie um die erste Teilnahme an einer U20-WM seit 2005. Nach dem überlegenen 3:1-Sieg gegen die Kroaten gab es zwei Pleiten gegen England (1:2) und Frankreich (1:5). Gegen die Franzosen waren die Niederländer zeitweise komplett überfordert. Diese Verunsicherung will Deutschland nun für sich nutzen.

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