13.07.2016 12:29 Uhr

Salzburgs Stotterstart wirft viele Fragen auf

Auch der Salzburg-Trainer war noch nicht zufrieden
Auch der Salzburg-Trainer war noch nicht zufrieden

RB Salzburg hat sich im ersten Pflichtspiel der neuen Saison noch nicht in blendender Verfassung gezeigt. Spielerisch vermochten die "Bullen" am Dienstagabend beim mageren 1:0-Heimsieg im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League gegen den lettischen Meister FK Liepaja nicht zu überzeugen.

"Es lief nicht alles rund. Es war zu wenig Bewegung im Spiel", meinte Salzburg-Sportchef Christoph Freund. "In der Vorbereitung hat das besser geklappt." Österreichs Double-Gewinner muss daher auch im Rückspiel am kommenden Dienstag in Lettland auf der Hut sein.

Ein Europacup-Aus gegen Liepaja käme einer Blamage gleich - auch wenn die Letten zumindest in der Abwehr eine gewisse Qualität erkennen ließen. Die Salzburger liefen sich immer wieder in der tief stehenden Defensive fest. "Für das Rückspiel erwarte ich ein ähnliches Spiel. Die werden auch zu Hause defensiv agieren", meinte Salzburg-Trainer Oscar Garcia.

Gegen defensive Gegner hat es Salzburg schwer

Tief stehende Gegner werden den Salzburgern in der kommenden Saison noch einige gegenüberstehen - auch in der heimischen Bundesliga. "Das war auch der Grund, warum ich gute Flügelspieler haben wollte, um solche defensiven Mannschaften zu überspielen", erklärte Oscar. Gänzlich glücklich dürfte der Spanier mit seinem Kader aber nicht sein. "Ich habe einen Flügelspieler bekommen, und das ist Wanderson."

Der Brasilianer mit belgischem Pass ist mangels Freigabe aber noch nicht spielberechtigt. Munas Dabbur, in der Vorsaison immerhin Schweizer Torschützenkönig, zeigte in seinem ersten Pflichtspiel für die Salzburger zumindest gute Ansätze. "Ich erwarte viel von allen meinen Spielern. Er wollte viel geben, aber es war schwierig für ihn", sagte Oscar über den 24-jährigen Israeli.

In der Innenverteidigung mit Martin Hinteregger

In der Innenverteidigung setzte der Salzburg-Trainer drei Wochen nach dem EM-Aus mit dem österreichischen Nationalteam neben Paulo Miranda auf Rückkehrer Martin Hinteregger. "Martin hatte keine körperlichen Verluste, und ich war überzeugt davon, dass er gegen diesen Gegner eine gute Figur machen wird", erklärte Oscar. Allerdings wird auch der Kroate Duje Caleta-Car seine Chancen erhalten. "Ich habe drei gute Innenverteidiger."

Ob der 1:0-Sieg ein gutes oder ein gefährliches Ergebnis sei, könne man erst nach dem Rückspiel sagen, meinte der Salzburg-Coach. Auch in den anderen Qualifikationsspielen am Dienstag hätte kein Team mit mehr als zwei Toren Unterschied gewonnen. "Es gibt keine schlechten Gegner mehr, wie man bei der EM gesehen hat. Aber wir hätten unsere Chancen verwerten müssen."

Das erlösende Tor erzielte einmal mehr Stürmerstar Jonatan Soriano - mit einem zweifach abgefälschten Schuss. Um den Kapitän ranken sich zum wiederholten Mal Abgangsgerüchte. Sollten die Salzburger auch im neunten Anlauf den Einzug in die Gruppenphase der "Königsklasse" verpassen, möchte der Spanier trotz eines bis 2018 laufenden Vertrages mit seiner Familie in die Heimat zurückkehren, berichtete die "Sportzeitung".

Freund widersprach Darstellung nach dem Spiel entschieden

 "Es ist überhaupt nichts dran. Er wird Salzburg nicht verlassen", betonte jedoch Salzburg-Sportchef Freund. "Er wird bei uns bleiben. Das Thema nervt mittlerweile sehr." Schon nach dem Europacup-Aus vergangenen Sommer war über einen Soriano-Abschied spekuliert worden. Bayer Leverkusen und angeblich auch Benfica bemühten sich vergeblich. Diesmal soll es Valencia sein.

Soriano fand zwar auch gegen Liepaja seine Torchancen vor. Mit Fortdauer der Partie spielten die Salzburger aber immer weniger Hochkaräter heraus. Der zu RB Leipzig abgewanderte Spielmacher Naby Keita hat offensichtlich eine Lücke hinterlassen. "Letztendlich zählt der Sieg", betonte Freund. "Wir sind überzeugt, dass wir auswärts auch ein Tor machen können." Dann stünde das Tor in die dritte Runde weit offen.

Salzburg-Spieler bleiben selbstkritisch

"Wir sind noch nicht so gut auf Schiene. Aber wichtig war, dass wir gewonnen haben", meinte Außenverteidiger Christian Schwegler. "Es hätte mehr Bewegung im Spiel sein müssen", ergänzte sein Gegenüber Andreas Ulmer. "Im Rückspiel müssen wir cleverer auftreten." Die Begegnung findet im 5.100 Zuschauer fassenden Daugava-Stadion statt.

Davor treten die Salzburger vor ähnlicher Kulisse am Freitagabend noch im ÖFB-Cup an. In der ersten Runde wartet ein Duell mit Vorwärts Steyr, in der Vorsaison Zwölfter der Regionalliga Mitte. Zuletzt hatten sich die Salzburger 2009 mit dem Traditionsverein duelliert. Damals setzten sie sich unter Trainer Huub Stevens in der ersten Cup-Runde mit 7:1 durch.

Mehr dazu:
>> 1:0 gegen Liepaja: Soriano erlöst Salzburg​

apa/red

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