Sport-Promis drücken DFB-Team die Daumen

Die deutsche Sport-Prominenz ist im Fußballfieber: Kurz vor dem Anpfiff des EM-Halbfinals der Weltmeister gegen Gastgeber Frankreich am Donnerstagabend drücken DOSB-Präsident Alfons Hörmann, Tennis-Queen Angelique Kerber und die Handball-Europameister kräftig die Daumen - am Einzug ins Finale besteht kaum ein Zweifel.
"Das Team hat richtig gut ins Turnier gefunden. Daher bin ich total optimistisch", sagte Hörmann, Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, dem "SID" bei der Einkleidung der Olympia-Mannschaft für Rio de Janeiro in Hannover. Der Vorstandsvorsitzende Michael Vesper meinte: "Frankreich ist ein sehr starker Gegner. Das war aber auch Italien - und wurde besiegt."
Kerber, die vor den Fußballern am Nachmittag den Einzug ins Wimbledon-Finale schaffte, schaut schon voraus auf das Endspiel in St. Denis am Sonntag. "Deutschland hat eine Mannschaft, jeder ist für jeden da und kämpft", sagte die 28-Jährige: "Ich mache den Anfang und hoffe, dass später auch die Fußballer ins Finale kommen."
Videobotschaft von Dirkules
Handball-Star Wolff geht sogar noch einen Schritt weiter. "Ich bin davon überzeugt, dass wir Handballer nicht die einzigen deutschen Europameister 2016 bleiben", sagte der Torhüter im Rahmen der Bewegungsinitative kinder+sport: "Die Jungs spielen bisher eine starke EM. Mit Manuel Neuer haben wir nicht umsonst den weltbesten Torhüter, sodass ich auch einem Elfmeterschießen ganz entspannt entgegenblicke."
In einer Videobotschaft hat NBA-Superstar Dirk Nowitzki der Weltmeistermannschaft aufmunternde Worte mit auf den Weg gegeben. "Männer, Dirk hier, alles Gute im Halbfinale, ganz Deutschland steht hinter euch. Wir drücken die Daumen. Es ist eine große Herausforderung in Frankreich, aber ihr schafft das! Auf gehts, Männer", sagte der 38-jährige Würzburger, der bei den Dallas Mavericks unter Vertrag steht, in dem Clip.
"3:1 für Deutschland"
Auch Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen, die 2013 ihre Laufbahn beendete, glaubt fest an den Einzug ins Finale. "Ich drücke den Jungs die Daumen. Wenn sie ein gutes Spiel machen, werden wir auch Frankreich schlagen. Dann wird dort zwar gedrückte Stimmung sein, aber wir sind einfach die Besseren. Ich hoffe, dass wir trotz der Ausfälle alle Kräfte mobilisieren können, sodass wir im Finale nach dem EM-Pokal greifen können", sagte die 32-Jährige.
Schwimm-Bundestrainer Henning Lambertz wagte gar einen Ergebnistipp: "3:1 für Deutschland. Wir haben zwar einige Ausfälle, aber die Mannschaft ist so stark, dass sie das kompensieren kann."
Poldi und der schnellste Mann der Welt
Einen prominenten Glücksbringer durfte das Team von Bundestrainer Joachim Löw gar im Teamhotel begrüßen. Der derzeit am Oberschenkel verletzte sechsmalige Sprint-Olympiasieger Usain Bolt sagte am Mittwoch am Rande eines Behandlungstermin bei DFB-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt "Hallo" und posierte bereitwillig mit Lukas Podolski für ein Selfie. "Speed und Power - die perfekte Kombination für Marseille", schrieb der Nationalspieler bei Instagram.
Der französischen Sport-Prominenz wird das Flaggezeigen dagegen deutlich erschwert. 800-m-Läufer Pierre-Ambroise Bosse, der 2014 am Tag eines WM-Spiels der Équipe tricolore bei einem Meeting in einem Fußballtrikot lief und dafür einige Kritik einstecken musste, lief bei der EM in Amsterdam am Donnerstagvormittag seinen Vorlauf ganz züchtig im normalen Dress. Warum? "Weil ich nicht das Recht habe, alles das zu machen, was ich will", sagte er der "ARD".