Der ehemalige Bremer Skandalprofi Marko Arnautović hat mit seiner wilden Vergangenheit abgeschlossen und will sich nicht nur bei der EM in Frankreich künftig nur noch auf Fußball konzentrieren.

Ob das Enfant terrible beim ersten Gruppenspiel des ÖFB überhaupt mitwirken könnte, war noch fraglich, doch nun gab Arnautović Entwarnung: "Alles gut, der Rippe geht es wieder gut", sagte der Profi von Stoke City in Mallemort. "Die Saison war sicher lang und intensiv, aber ich fühle mich gut und bereit. Auf geht's", ergänzte der frühere Bremer.

Arnautović hatte sich beim öffentlichen Training am Donnerstag leicht verletzt. Gegen die Ungarn wird er in Bordeaux aber wie sein Sturmkollege Marc Janko einsatzbereit sein. "Marc hat heute wieder trainiert, von daher gehe ich davon aus, dass er fit ist", sagte Arnautović.

Bei der EM blickt der 27-Jährige nach vorne, auf sein altes Leben hingegen nicht mit dem größten Stolz. "Ich habe all die Jahre negative Schlagzeilen gehabt. Das war nicht einfach für mich und meine Familie, deswegen musste ich etwas ändern und habe etwas geändert", sagte der österreichische Nationalspieler.

Grund für seinen Lebenswandel sei vor allem die Familie, nach der Geburt seiner ersten Tochter Emilia habe bei ihm langsam, aber stetig ein Umdenken eingesetzt. "Es ist besser, bei seiner Familie zu bleiben und zu Hause die Zeit zu genießen", sagte der Offensivspieler. Dem wilden Partyleben habe er längst den Rücken gekehrt.

Ein Leben am Limit

In seinen stürmischen Zeiten legte er sich mit Polizisten an, bepöbelte Werder Bremens damaligen Sportchef Klaus Allofs genauso wie seine Mitspieler oder nahm es mit der Pünktlichkeit nicht so genau. Er soll auch schon mal seinen Wohnsitz gewechselt haben, weil ihm der Pool an seiner Villa nicht gefiel oder ließ seinen Tätowierer einfliegen, wenn es ihm passte.

"Man geht jetzt natürlich leichter um mit positiven Schlagzeilen, und ich hoffe, dass das so positiv weiterläuft", sagte Arnautovic am Samstag bei einer Pressekonferenz im östereichischen Teamquartier in der Provence.