17.03.2016 13:29 Uhr

DFB-Kader: Kommt die nächste Überraschung?

Junoioren-Nationalspieler Mahmoud Dahoud (r.) könnte bald in der A-Mannschaft stehen
Junoioren-Nationalspieler Mahmoud Dahoud (r.) könnte bald in der A-Mannschaft stehen

Wer fährt im Sommer zur EM nach Frankreich? Erste Fingerzeige dürfte am Freitag die Nominierung für die kommenden Länderspiele liefern - Überraschungen wie immer nicht unwahrscheinlich.

Der Bundestrainer könnte nach dem zuletzt zum A-Nationalspieler beförderten Schalker Leroy Sané weiteren Talenten schon bei den Länderspiel-Klassikern gegen England und Italien Perspektiven für die Europameisterschaft eröffnen. Dem einen oder anderen etablierten Akteur könnte Löw gleichzeitig einen kleinen Denkzettel verpassen, indem er sie nicht beruft.

"Jogi ist immer für eine Überraschung gut, das haben seine Nominierungen schon gezeigt", äußerte Teammanager Oliver Bierhoff. Die Prestigeduelle an Ostern in Berlin gegen die Engländer (26. März) und drei Tage später in München gegen den ewigen Turnierrivalen Italien sind für Löw die letzte Sichtung vor der Nominierung des vorläufigen EM-Kaders nach dem Bundesligafinale Mitte Mai.

Abwehrprobleme beim DFB

"Das sind zwei Klassiker in tollen Stadien vor großer Kulisse, in denen wir einfach unsere Qualitäten zeigen und ein bisschen Hunger auf die EM machen wollen", sagte Bierhoff zur Zielsetzung in den ersten Länderspielen nach der langen Winterpause und der vom Terror überschatteten Novembernacht in Paris gegen Frankreich sowie der anschließenden Absage des Heimspiels gegen Holland in Hannover.

Klar ist: Löw fehlen die verletzten Weltmeister Jérôme Boateng und Benedikt Höwedes. Bayern-Pechvogel Holger Badstuber musste er sogar ganz aus den EM-Planungen streichen. Immerhin meldeten sich Bastian Schweinsteiger und Mario Götze nach längeren Pausen im Wettkampfbetrieb rechtzeitig zurück. Bei einer Klausurtagung in München mit dem Trainerstab und den Scouts absolvierte Löw die letzte Feinplanung.

Was wird aus den Nachwuchshoffnungen?

Spannender als die Frage, wie viele Weltmeister von 2014 noch zum Auftakt des EM-Jahres dabei sein werden, ist jene, wie Löw aktuell mit heiß gehandelten Nachwuchskräften verfährt. Bayerns Joshua Kimmich (21) konnte er am Mittwochabend noch einmal persönlich beim Champions-League-Sieg gegen Juventus beobachten. Leverkusens Jonathan Tah (20), der Dortmunder Julian Weigl (20), Herthas Mitchell Weiser (21) oder der ebenfalls schon beobachtete Gladbacher Mahmoud Dahoud (20) könnten früher oder später dem schon beim 0:2 in Frankreich debütierenden Senkrechtstarter Sané (20) nachfolgen.

Die Youngster besitzen in diesem Jahr auch Olympia-Perspektiven. Und die deutsche U21-Auswahl bestreitet über Ostern ebenfalls zwei Partien, Punktspiele in der EM-Qualifikation. Löw hat zuletzt mit seinem Stab bei den Beobachtungstouren in den Bundesligastadien den Fokus mehr auf die Talente mit einer Langfristperspektive für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland gelegt. "Es gibt einige junge Spieler, die wir im Blickfeld haben", sagte der Bundestrainer.

Chancen für junge Spieler erwartet

Schon jetzt oder aber erst Ende Mai im EM-Trainingslager könnte deren Stunde schlagen. "Da kann es sein, dass man sagt, da gibt es eine Chance für junge Spieler", hatte Löw zu Beginn des Monats gesagt.

Torhüter, Mittelfeld, Angriff - Löws mehr als 20 Spieler umfassendes Aufgebot für dürfte aufschlussreich sein. Auch wenn das EM-Unternehmen für den Chefcoach, wie vergangene Turniere gelehrt haben, erst in zwei Monaten mit dem Trainingslager richtig beginnt. "Wir brauchen nachher in Frankreich 23 Spieler im Kader, die körperlich möglichst zum Turnierbeginn fit sind", sagte Löw.

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