14.08.2010 20:45 Uhr

Klassisch ausgekontert: Der FCB verliert gegen Luzern 1:4

Der FC Basel wurde vom FC Luzern im eigenen Stadion nach allen Regeln der Kunst gedemütigt. Paradoxerweise hatten die Basler trotz dem deutlichen Ergebnis eine ansprechende Leistung gezeigt. Der FCB hatte deutlich mehr Chancen, vergab diese jedoch reihenweise, während die Innerschweizer ihre Konterchancen kaltblütig verwerteten und sich über den Vorstoss an die Tabellenspitze freuen können.


Eigentlich lief alles wie gewohnt im Basler St. Jakob-Park: Der FC Basel übernahm von Beginn weg das Spieldiktat, spielte nach vorne und kam zu Torchancen. Doch in der 13. Minute waren es die Gäste aus Luzern, die mit ihrer ersten richtigen Möglichkeit in Führung gingen: Daniel Gygax wurde auf der rechten Seite von Hakan Yakin angespielt und brachte eine Mischung zwischen Vorlage und Schuss in die Mitte. Dort lenkte David Abraham den Ball noch entscheidend ab, der via dem linken Pfosten den Weg zum 1:0 ins Tor fand.

Basel war nur kurz geschockt, um kurz darauf den Druck zu erhöhen. Doch Abraham scheiterte zweimal aus kurzer Distanz am stark aufspielenden David Zibung im Luzerner Tor, und auch seine Mitspieler machten es nicht besser. Anschauungsunterricht erhielten sie in der 33. Minute von Hakan Yakin: Der Regisseur hebelte per Doppelpass mit Cristian Ianu die gesamte Basler Abwehr aus und lupfte den Ball am herauseilenden Franco Costanzo vorbei ins Tor. Erneut hatten die Luzerner mit einem Konter zugeschlagen.


Costanzos folgenschweres Herauslaufen


Nach der Pause änderte sich das Bild nicht wesentlich: Basel machte das Spiel und kam zu Chancen, doch die Gefahr entstand auf der anderen Seite: Im Zug eines Luzerner Konters wurde Ianu in der 52. Minute mit einem langen Ball lanciert, den er über den herausstürmenden Costanzo spielte, dann aber von diesem unsanft von den Beinen geholt wurde. Ianu musste mit einem Schienbeinbruch, Costanzo mit einer roten Karte vom Platz. Den fälligen Elfmeter drosch Yakin am eingewechselten Massimo Colomba vorbei zum 3:0 ins Netz.

Das war die Entscheidung. Der FCB versuchte mit zehn Mann das Unmögliche und lief damit den Luzernern ins offene Messer: Yakin legte in der 72. Minute für Janko Pacar auf, der Çagdas Atan ausspielte und sein erstes Super-League-Tor erzielte. Und auch das vierte Luzerner Tor war einem Konter entsprungen. Die Basler Hintermannschaft wurde von den schnellen Angriffen der Gäste immer wieder überfordert.


Starke Reaktion des FCL


Das Basler Ehrentor in der 90. Minute durch Fwayo Tembo änderte nichts mehr daran, dass der FCL mit einem deutlichen Sieg die Tabellenführung übernehmen konnte. Der FC Basel hatte sein Übergewicht an Ballbesitz und Torchancen nicht in einen Sieg ummünzen können. „Wir haben uns gute Chancen erarbeitet, die wir aber nicht genutzt haben“, brachte es Trainer Thorsten Fink auf den Punkt. Für den FCB war es nach dem 0:1 in Bellinzona die zweite Niederlage in Serie. Im Hinblick auf das nächste Spiel der Champions-League-Qualifikation am Mittwoch gegen Sheriff Tiraspol gilt es, das Steuer herumzureissen.

Das Steuer bereits herumgerissen hat der FC Luzern. Nach dem Ausscheiden in der Europa League und der jüngsten Niederlage gegen Sion haben die Innerschweizer eine starke Reaktion gezeigt. „Es war einer dieser Tage, an denen alles zusammenpasst“, sagte Luzerns Coach Rolf Fringer nach dem Spiel. Er lobte den Zusammenhalt in der Mannschaft, aber auch denüberragenden Hakan Yakin, der an allen vier Toren beteiligt war.

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