13.05.2010 23:15 Uhr

Luzern schickt den Leader mit 5:1 nach Hause

Ein überragender FC Luzern spielte liess den Young Boys zu Hause keine Chance und gewann souverän mit 5:1. Die Innerschweizer erwischten im zweitletzten Saisonspiel einen Blitzstart und lagen bereits nach zwei Minuten in Front. Was folgte, war eine regelrechte Demontage des Tabellenführers, der seine höchste Saisonniederlage zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kassierte.

Am Sonntag spielen die Berner Young Boys im alles entscheidenden Spiel gegen den FC Basel um den Meistertitel. Drei Tage vor der Finalissima wurden sie von Luzern mit 5:1 vorgeführt. Die Gastgeber zeigten dabei von Beginn weg, dass sie nicht auf ein Unentschieden spielen würden. Bereits nach zwei Minuten ging der FCL durch Nelson Ferreira in Führung und schockierte damit den Gegner.

YB tat sich sehr schwer ins Spiel zu kommen und wusste sich oft nur mit langen Bällen in die Spitze zu helfen. Bevor die Berner zur ersten Torchance kamen, musste Marco Wölfli in der 24. Minute bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen: Nach einem Freistoss Rengglis kam der Ball eher zufällig zu Cristian Ianu und fand den Weg via dessen Oberschenkel ins Tor. Kurz vor der Pause machte schliesslich Burim Kukeli die Krise von YB perfekt, als er, von der YB-Verteidigung alleinegelassen, eine Vorlage von Hakan Yakins souverän verwertete.


Fehlerhafte Hintermannschaft


Wer eine Reaktion der Berner nach der Pause erwartet hatte, wurde enttäuscht. Im Gegensatz zur ersten Hälfte funktionierte der Spielaufbau der Gäste zwar besser. Doch hinten blieb Vladimir Petkovics Mannschaft fehleranfällig: In der 56. Minute setzte sich Renggli auf der linken Seite durch und flankte von der Grundlinie über Wölfli hinweg. Dahinter hatte Marc Schneider Ianu vergessen, der promt zum 4:0 einköpfte.

Nach dem vierten Gegentor zog Petkovic die Konsequenzen und nahm gleich einen Dreifachwechsel vor. Viel änderte diese Massnahme allerdings nicht, bei YB reihten sich weiterhin die Fehler aneinander. Dass Alberto Regazzoni in der 78. Minute mit einem von Lustrinelli herausgeholten Elfmeter an David Zibung scheiterte, passte ins Bild.

Immerhin kamen die Gäste zwei Minuten später noch zum Ehrentreffer. Doumbia dribbelte sich in einer sehenswerten Einzelaktion durch die halbe Luzerner Hintermannschaft und liess schliesslich auch noch Zibung aussteigen. Doch den Schlusspunkt setzte wieder ein Luzerner. Der eingewechselte Nico Siegrist köpfte in der 85. Minute zum 5:1 ein.


Abschluss einer erfolgreichen Luzerner Saison


„Wir haben gespürt, dass das Stadion vibriert. Jeder in der Kabine war heiss auf den Sieg“, erklärte Michel Renggli nach dem Spiel. Währenddessen feierten die Luzerner Fans in der ausverkauften Sportanlage Gersag den sensationellen Erfolg ausgelassen. Dazu gibt es auch allen Grund, denn mit dem Sieg sicherte sich Rolf Fringers Team den vierten Platz und damit die Qualifikation zur Europa League. Die Luzerner können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken, nachdem man vor einem Jahr noch die Relegation hatte bestreiten müssen.

Für die Young Boys dagegen kommt die deutliche Schlappe zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Drei Tage vor dem Saisonfinale gegen Basel, das zu Hause gegen Xamax problemlos mit 3:0 gewann. Auf dem Papier hat sich die Ausgangslage nach dieser Runde zwar nicht grundlegend verändert. Ein Sieg zu Hause reicht weiterhin zum Meistertitel, ein Unentschieden hingegen nicht mehr. Psychologisch liegt der Vorteil nun aber klar beim FCB, der seit vier Spielen kein Gegentor mehr kassiert hat. Den Young Boys eilt zudem der Ruf voraus, keine wichtigen Spiele gewinnen zu können. Somit wird sich Vladimir Petkovic etwas einfallen lassen müssen, damit seine Mannschaft gegen Basel auf der Höhe ihrer Aufgabe ist.

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