Die beiden Mannschaften aus der wirtschaftlichen Hauptstadt und aus der politischen Hauptstadt der Schweiz werden an diesem Spieltag sicher nicht die Hauptstadt des Fussballs bilden. Der FC Zürich ist bis jetzt sicher unter den Erwartungen der Fans und des Vorstandes geblieben, währenddessen die Young Boys sich nach einem durchzogenen Start wieder zurück in die Spitzengruppe gekämpft haben. Langsam aber sicher hat sich Christian Gross bei YB eingelebt und bringt mit der Mannschaft seit längerer Zeit konstant gute Leistungen. Beim FC Zürich dagegen ist der Trainerstuhl von Urs Fischer schon leicht ins Wanken geraten.

Der FC Zürich steht zurzeit mit zehn Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Das haben sich die Verantwortlichen beim Zürcher Stadtclub sicher anders vorgestellt. Die Mannschaft kann zwar Spiele gegen gute Mannschaften gewinnen, eine Woche später aber gegen Aufsteiger verlieren. Bei Urs Fischer und seinem Team fehlt es ganz einfach an der Konstanz über längere Zeit. Im letzten Aufeinandertreffen vor einem Monat konnte man YB zwar auswärts schlagen (2:3), verlor dann aber gegen Luzern unglücklich (3:1) und konnte gegen den FC Thun nur ein mageres Unentschieden herausholen (0:0). Zudem kam noch die Niederlage in der Europa League hindazu. Gegen Sporting Portugal kassierte man, wie zuvor gegen Bayern München, ein frühes Gegentor und so verloren die Zürcher zu Hause 0:2. Die Frage ist also, ob sich die Zürcher in der Zwischenzeit endlich gefunden haben und ob die Tendenz eher nach oben oder nach unten zeigt.

Bei den BSC Young Boys läuft es nach einem etwas harzigen Start mit dem neuen Trainer Christian Gross ziemlich gut. Mit 15 Zählern spielen die Berner Vorne mit und zeigen auf dem Platz attraktiven Fussball. Zwar hat YB zuletzt „nur“ gegen den Aufsteiger Lausanne und den Chaosklub Xamax gewonnen, aber auch gegen die vermeintlich Kleinen muss man sich die Punkte erkämpfen. Auch im Cup setzte sich YB als Favorit gegen den Unterklassigen FC Domdidier klar mit 8:0 durch. Dies lässt zwar nicht gross auf die momentane Verfassung schliessen, die gute Leistung im letzten Spiel am Mittwoch gegen Xamax aber schon. Vor allem der enorm starke Emmanuel Mayuka wird den Zürcher Abwehrspieler sicher einiges Kopfzerbrechen bereiten. Mit seinen zwei Toren und einem Assist war er massgeblich am Erfolg gegen Xamax beteiligt.

Der Favorit dieser Partie ist klar der BSC Young Boys. Zwar haben die Berner nur fünf Punkte mehr auf dem Konto, aber die Leistungskurve zeigt bei YB klar nach oben. Hingegen ist man sich bei den Zürchern da noch nicht so sicher. Das kann von Spiel zu Spiel wieder kippen. Auf jeden Fall wird die Partie für keine der beiden Mannschaften ein Selbstläufer. Beide Mannschaften brauchen die drei Punkte und werden auch alles dafür geben.

Das Super League Spiel zwischen dem FC Zürich und dem BSC Young Boys können sie am Samstag ab 17.45 Uhr live auf weltfussball mitverfolgen.

Fabian Hofstetter