Die BSC Young Boys schaffen den ersten Schritt aus der Minikrise und können den Europa League Platz gegen den FC Thun verteidigen. Die Thuner spielten zwar über Weite Strecken des Spiels mit und kamen auch zu guten Chancen. Doch die Young Boys spielten cleverer und nutzten ihre Chancen resolut aus. YB bleibt also an Luzern dran und kann sich etwas Luft gegen Hinten verschaffen. Doch die Thuner zeigten heute einmal mehr, dass der kleine Klub aus dem Oberland durchaus etwas zu sagen hat in der Super League.

Das Spiel startete, wie für eine Derby typisch, sehr kampfbetont und beide Teams versuchten früh die Oberhand zu gewinnen. Die Partie spielte sich vor allem im Mittelfeld ab wo sich die beiden Mannschaften erbitterte Zweikämpfe lieferten. In der 20. Minute setzte dann David Degen ein erstes Ausrufezeichen. Zuerst behindern sich Costanzo und Bobadilla gegenseitig doch Costanzo sieht den völlig freien Degen auf der linken Seite. Dieser schiesst den Ball aber aus sieben Metern an die Latte. Danach war das Spiel definitiv lanciert und Derbystimmung kam auf im Stade de Suisse. In der 29. Minute stellte sich dann Schindelholz im Thuner Strafraum Babadilla in den Weg und Schiedsrichter Studer zeigte auf den Penaltypunkt. Routinier Spycher versenkte den fälligen Elfmeter ohne Probleme. Danach intensivierten sich die Zweikämpfe noch mehr und die logische Konsequenz waren viele gelbe Karten. Eine Minute vor Schluss konnten dann die Berner ihre Führung sogar noch ausbauen. Raul Bobadilla kommt nach einer herrlichen Flanke von links mutterseelenalleine zum Kopfball und erhöht den Score auf 2:0.

Zu Beginn der zweiten Hälfte machten vor allem die Thuner enorm Druck. Bernard Challandes setzte alles auf die Offensive und wollte den Anschlusstreffer so schnell wie möglich erzielen. Doch die Abwehr der Young Boys zeigte sich wenig beeindruckt und spielte weiter solide. Nach etwas mehr als einer Stunde machte dann Thun immer mehr auf und kam so auch zu vielen Chancen. Doch heute schienen auch die beiden Schneuwly Brüder das Tor nicht zu treffen. Durch die Offensive Ausrichtung der Thuner bekam YB natürlich sehr viel Platz für Konter. So war es nicht verwunderlich als sich David Degen in der 81. Minute auf der rechten Seite durchsetzten konnte und auf 3:0 erhöhte. Sein erster Schuss wird zwar von Da Costa pariert, im anschliessenden Getümmel um den Abpraller kommt Degen aber nochmals zum Schuss und dieses Mal klappt’s mit dem Tor. Danach schienen die Thuner den Glauben an den Sieg verloren zu haben und so konnte Mayuka in der 90. Minute die halbe Thuner Abwehr umspielen und zum Schlussresultat von 4:0 einschieben.

Der Favorit aus der Bundeshauptstadt konnte sich im dritten Derby dieser Saison klar durchsetzten. Doch das Resultat wird der Leistung der Thuner sicher nicht gerecht. Die Berner Oberländer spielten lange Zeit mit und kamen zu vielen guten Chancen. Doch eine alte Fussballweisheit besagt: Wer die Tore nicht schiesst, kassiert Sie.

Für die BSC Young Boys geht es am nächsten Sonntag gegen den FC Zürich weiter in der Meisterschaft. Und der FC Thun empfängt am Samstag zu Hause den aktuellen Leader FC Basel.

Fabian Hofstetter