03.03.2019 13:35 Uhr

Toni Kroos nach erneuter Clásico-Pleite am Pranger

Toni Kroos wird nach der Pleite mit viel Kritik bedacht
Toni Kroos wird nach der Pleite mit viel Kritik bedacht

Nach der zweiten Clásico-Demütigung binnen vier Tagen steht Real Madrid vor den Scherben einer verkorksten Saison. Im Zentrum der Kritik stand nach der erneuten Heimpleite gegen den FC Barcelona Nationalspieler Toni Kroos.

Erst die Pfiffe der aufgebrachten Madridista, dann die Breitseite vom eigenen Trainer: Toni Kroos erlebte bei der zweiten Clásico-Demütigung binnen vier Tagen einen weiteren Abend zum Vergessen.

Und als wäre die unverhohlene Kritik aus den eigenen Reihen nicht schon genug gewesen, musste der deutsche 2014er-Weltmeister nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC Barcelona auch noch den beißenden Spott des feiernden Erzrivalen ertragen.

"Déjà-vu", schrieben die Katalanen unter ein Video, das die Barca-Stars um Nationalkeeper Marc-André ter Stegen jubelnd in den Katakomben des Estadio Santiago Bernabeu zeigt: "Wir versichern euch, dass es nicht dasselbe Video von Mittwoch ist... Aber wir lieben es genauso."

Nur 72 Stunden nach dem 3:0 im Pokal versetzte Barcelona den Königlichen mit dem 1:0-Erfolg nun auch in der spanischen Meisterschaft den endgültigen K.o.

Selbst Real-Kapitän Sergio Ramos streckte angesichts der zwölf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer die Waffen. "Mit der Konstanz, die Barca zeigt und dem Vorsprung, den Barca hat, ist das ein Ding der Unmöglichkeit für uns", sagte der sonst so wortgewaltige Innenverteidiger kleinlaut.

Barcelona überholt Real in der ewigen Clásico-Statistik 

Ramos selbst hatte beim Gegentor schlecht ausgesehen, als er sich von Torschütze Ivan Rakitic (26.) nach einem langen Pass überlaufen lassen hatte. Was zusätzlich schmerzte: Durch die Siege Nummer 95 und 96 zog Barca erstmals seit 87 Jahren in der Clásico-Statistik an Real (95 Erfolge) vorbei.

Im Zentrum der Kritik stand aber wieder Kroos, der unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw kaum Akzente setzen konnte. Den Pfiffen gegen ihn bei seiner Auswechslung schon nach 55 Minuten folgten bissige Kommentare von Trainer Santiago Solari.

"Die jungen Spieler machen Druck", sagte Solari, als er in der Pressekonferenz auf Kroos angesprochen wurde: "Die Zeit geht vorbei, die Leute sehen neue Spieler. Das passiert im Fußball, aber auch im normalen Leben."

Real-Offensive kann Ronaldo-Wechsel nicht kompensieren

Auch die spanische Presse ging am Sonntag nicht zimperlich mit dem deutschen Mittelfeldstrategen um. Die Sportzeitung "Marca" sah die Einschätzung von Real-Ikone Bernd Schuster, der Kroos zuletzt einen "Dieseltraktor" genannt hatte, "bestätigt. Der Deutsche spielt sehr schlecht, ohne Rhythmus im Angriffsspiel und wenig Unterstützung im Abwehrverhalten." "AS" titelte: "Es gibt den Fall Kroos!"

Reals größtes Problem liegt aber weiterhin im Angriff. Ohne Superstar Cristiano Ronaldo fehlt es dem Rekordmeister in vorderster Reihe an Durchschlagskraft.

Seit 335 Minuten haben die Madrilenen inzwischen nicht mehr aus dem Spiel heraus getroffen, 43 Tore nach 26 Liga-Spielen entsprechen ganz und gar nicht dem eigenen Selbstverständnis. Barcelona spielt derzeit auch in dieser Statistik mit bislang 66 Treffern in einer anderen Liga.

Was Real in dieser Saison bleibt, ist der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung in der Champions League. Schon am Dienstag gastiert Ajax Amsterdam (Hinspiel 2:1) in der spanischen Hauptstadt.

 

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