26.10.2018 13:08 Uhr

Ohne Ronaldo und Messi: Clásico-Ära vor dem Ende

Der spanische Clásico findet ohne Lionel Messi und Cristiano Ronaldo statt
Der spanische Clásico findet ohne Lionel Messi und Cristiano Ronaldo statt

Kein Lionel Messi, kein Cristiano Ronaldo: Der Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid in der spanischen Fußball-Liga am Sonntag steigt erstmals seit elf Jahren ohne einen der beiden Superstars.

Cristiano Ronaldo ist längst fort, und nun ist auch noch Lionel Messi verhindert: Im spanischen Fußball steht am Wochenende das Ende einer Ära bevor. Erstmals seit 3962 Tagen findet am Sonntag (16:15 Uhr) der Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid ohne zumindest einen der beiden Superstars statt.

Seit Ronaldos Wechsel nach Spanien im Sommer 2009 verwandelten die jeweils fünfmaligen Weltfußballer das Prestigederby in eine Art Privatduell der Giganten. Eine Antwort auf die ewige Frage, ob nun Ronaldo oder Messi der beste Kicker des Planeten sei, wurde stets auch im Clásico erwartet - und doch nie abschließend gefunden.

Ronaldos Klassiker-Karriere ist seit dem Abgang nach Italien zu Juventus Turin bereits beendet. Messi fehlt den Katalanen wegen eines Bruchs des rechten Unterarms. Der letzte Clásico ohne Beteiligung eines der beiden Torjäger liegt weit zurück: Als Real am 23. Dezember 2007 mit 1:0 in Barcelona siegte, wirbelten noch Ronaldinho, Raul und Ruud van Nistelrooy in den Offensivreihen. In der Bundesliga lag der Hamburger SV als Tabellendritter Herbstmeister Bayern München dicht auf den Fersen.

Clásico als Schicksalsspielfür Real-Trainer Lopetegui

Von der souveränen Tabellenführung von damals ist Real derzeit ähnlich weit entfernt wie der FC Bayern von der Herbstmeisterschaft. In der Primera Division belegt der kriselnde Champions-League-Sieger vor dem 10. Spieltag nur den siebten Tabellenplatz.

Der Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona beträgt zwar lediglich vier Punkte, dennoch sind die Zeiten in der Hauptstadt stürmisch.

Zuletzt hatte Madrid mit 480 torlosen Spielminuten einen klubinternen Negativ-Rekord aufgestellt. Für Trainer Julen Lopetegui wird der Clásico zum Schicksalsspiel. "Operation: Rettet Lopetegui", umschrieb die spanische Sporttageszeitung "Marca" am Freitag das Duell.

Lopetegui, so heißt es, genießt den Rückhalt der Mannschaft. Ob das aber auch auf den mächtigen Klubboss Florentino Pérez zutrifft, darf bezweifelt werden. "Ehrlich gesagt bin ich mir sicher, dass Julens Entlassung unabhängig von dem Clásico bereits beschlossene Sache ist. Leider", sagte der frühere Real-Präsident Ramon Calderon im Interview mit "Spox" und "Goal".

ter Stegen warnt vor Real: "Madrid hat viel individuelle Qualität"

Lopetegui hat das schwere Erbe von drei Champions-League-Siegen durch seinen Vorgänger Zinédine Zidane angetreten und zugleich die Mammutaufgabe vor der Brust, das Team ohne den unersetzlichen Ronaldo neu zu erfinden. Wie schwer sich Real ohne den Portugiesen tut, beweist die zuletzt schwache Torausbeute.

"Natürlich hat Cristiano viele Tore erzielt, er war ein wichtiger Spieler für Real Madrid. Dass sich sein Abgang bemerkbar macht, ist klar", sagte Barcas formstarker deutscher Nationaltorwart Marc-André ter Stegen: "Aber ich schaue nicht auf einzelne Spieler. Madrid hat viel individuelle Qualität. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren."

Ohne Messi, mit 26 Treffern Clásico-Rekordtorschütze, wird das baer auch für die Katalanen ein bisschen schwieriger.

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